14.10.2008

25manna – jetzt erst recht

von Jan Müller

Ob es an den im Gegensatz zum letzten Jahr um ein Vielfaches eindringlicheren Beschwörungen lag, an den von SportIdent zur Verfügung gestellten neuen Chips oder daran, dass der „Übeltäter“ vom letztjährigen Versuch sich soweit wie möglich von Stockholm entfernt hatte (auf diesem Wege schöne Grüße an Henryk Dobslaw nach Tasmanien), werden wir nicht feststellen können. Sicher ist: Als erster deutscher Verein hat der USV TU Dresden (im zweiten Anlauf) die inoffizielle Weltmeisterschaft der OL-Vereine, die 25manna, erfolgreich beendet!

Dank der Organisation von Norbert Zenker fanden unsere während der letzten Woche nach und nach anreisenden StaffelläuferInnen ein uriges Quartier an einem herbstlich eingefärbten Seeufer nördlich von Stockholm vor: OL-Karte mit Festpostennetz vor der Tür und Sauna inklusive. Zur Vorbereitung auf das Projekt „Diesmal aber ohne Fehlstempel“ wurde bei mehr oder weniger intensiven Trainings der schwedische Wald studiert und die Form letztmalig getestet. Ausflüge nach Stockholm und Sigtuna rundeten die Urlaubs- und Trainingswoche ab. Ein unter uns munter zirkulierender Magen-Darm-Erkältungsvirus setzte einige von uns allerdings für einige Tage außer Gefecht, so dass erst am Samstagmorgen klar war, dass alle 25 manna einigermaßen fit an den Start würden gehen können.

Gemeinsam mit 353 Anderen drängelte sich bei trübem Wetter und leichtem Nieselregen unser etatmäßiger Startläufer Karsten Leideck in den von vielen kleinen Wegen und Pfaden geprägten und daher für Schweden eher untypischen Wald und wir alle hofften, dass niemand das „rote Zelt“ (Ausgang für Wettkämpfer mit Fehlstempeln) betreten müsse. Mit ca. 9 Minuten Rückstand auf die Spitze schickte Karsten unseren zweiten Läufer Alex Lubs ins Rennen, der wiederum als ersten Viererblock ein Damen-Quartett losschickte. Ab dem 2. Wechsel laufen nämlich bei der 25manna jeweils 4 Teammitglieder parallel auf gegabelten Bahnen. Und erst wenn alle 4 Läufer der 7. Strecke wieder im Ziel sind, geht der 23. Starter des Teams auf seine Runde. Die Besetzung der einzelnen Bahnen ist vorgeschrieben, so dass die Aufstellung eines Teams nicht ganz trivial ist – es reicht nicht aus, 25 Vereinsmitglieder an den Start zu bringen, vielmehr müssen diese bezüglich ihrer Altersklassen dem Reglement entsprechen. Erfreulich war, dass wir auf fast allen Vierer-Strecken recht ausgeglichen besetzt waren, d.h. dass die vier LäuferInnen meist jeweils dicht nacheinander den Wechsel passierten. Gekennzeichnet waren die Läufe durch verhältnismäßig einfache Bahnen (viele Weg-Routen), lange Trams und dadurch unzählige neue Trampelpfade zu den Posten. Nachdem wir uns während des gesamten Wettkampfes relativ konstant zwischen den Plätzen 200 und 250 aufhielten, verpassten wir die Frist für den Notstart leider um etwa 10 Minuten, so dass Schlussläufer Heiko Gossel eine verkürzte letzte Bahn in Angriff nehmen konnte. Im Schlußklassement erreichten wir den 193. Platz (bei 354 gestarteten Staffeln), keiner hatte das „rote Zelt“ von innen sehen müssen und so gab es durchweg zufriedene Gesichter. Am Nachmittag lachte sogar die Sonni(e) wieder.

Gewonnen hat das erste Team des Halden SK aus Norwegen vor der schwedischen Staffel des Stora Tuna OK und der Mannschaft von Kalevan Rasti aus Finnland. Weiterhin sollen die guten Platzierungen der anderen deutschen Starter mit ihren skandinavischen Vereinen nicht verschwiegen werden: 17. OK Ravinen I (Robert Krüger), 18. Söders SOL-Tyresö I (Ingo Horst, Anke Xylander), 24. OK Hällen I (Christian Teich), 70. Halden SK II (Torben Wendler, Anja Mattick, Max Röhnert).

Diejenigen von uns, die einen späten Rückflug nach Berlin gebucht hatten, gingen am Sonntag bei der 25mannakorten an gleicher Stelle auf verschiedenen offenen Bahnen nochmals an den Start oder verfolgten den zeitgleich ausgetragenen und spannend kommentierten vorletzten Lauf der Elitserien. Die Strecken waren glücklicherweise anspruchsvoller als am Samstag gelegt, so dass alle nochmals echtes Schweden-OL-Gefühl schnuppern konnten und mancher das Potential des „Sich-ordentlich-Wegstellens“ weidlich ausnutze.

USV TU Dresden bei der 25manna 2008 war: Karsten Leideck – Alexander Lubs – Annegret Fromke – Fanny Sembdner – Sieglinde Kundisch – Susi Löhning – Heike Leideck – Rainer Müller – Patricia Nieke – Corinna Nieke – Michael Löhning – Carol Claus – Conny Eckardt – Frank Nitzsche – Claudia Ann Graber – Sabine Richter – Sonnhild Knoblauch – Anna Reinhardt – Jan Müller – Martin Schmotz – Norbert Zenker – Torsten Kaufmann – Achim Gerhardt – Brit Horst – Heiko Gossel

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