28.04.2009

And the Winner is: Sachsen!

Wo gibt es die besten Nachwuchs-OLer? Und wo die Lautesten? Und was passiert, wenn die alle eine Turnhalle belagern?

Die Antworten auf diese und noch weitere knifflige Fragen konnte man am Wochenende im sächsischen Flöha live erleben- es war wieder Zeit für den JJLVK, den Jugend- und Juniorenländervergleichskampf. Dabei treten die Jugendkader verschiedener Bundesländer in einem Einzel- und einem Staffellauf gegeneinander an, um das beste Team unter sich zu ermitteln. In diesem Jahr wurde dieser Wettkampf ausgerichtet von den Chemnitzer OL-Vereinen, was bezüglich der Fahrtstrecke für uns natürlich sehr angenehm war. Zur Situation in der Turnhalle des Gymnasiums in Flöha sei erwähnt, dass sie wahrscheinlich selten so ein künstlerisches Bild abgegeben hatte: Die Wände waren geschmückt mit Fahnen, Handtüchern, Trikots und Socken, der Boden war bedeckt von einem kreativen Mosaik aus Luftmatratzen ultradicker Stärke bis hin zu briefmarkenstarken Isomatten und vor den Türen sammelten sich Massen an jugendlichen Schuhen, die allerdings manchmal nicht mehr ganz jugendliche Düfte verströmten. Auch diese Schuhberge stellten sich gelegentlich wie von Geisterhand in interessanten Formationen auf, so dass Zickzackmuster oder Wellenlinien aus Schuhen entstanden…
Aber nun genug gesagt zu den Nebensächlichkeiten. Der Einzellauf am Samstag fand im Wald unmittelbar angrenzend zur Turnhalle statt, was natürlich viele Vorteile hatte, wie schnelles Duschen, unkomplizierte Essensbeschaffung und kein Aufkommen des Phänomens: „Mist, ich hab meine Hose/mein Chip/meine Schuhe vergessen!“
Es wurden bei diesem Lauf pro Kategorie immer die beiden besten Läufer eines jeden Bundeslandes in die Wertung gezählt und da konnten wir unerwarteterweise doch ziemlich punkten, in der Gesamtwertung lagen wir nach dem ersten Tag bereits vorn. Das lag aber nicht nur an einzelnen herausragenden Läufern, vor allem als Team haben wir es so weit nach vorn geschafft.
Nach diesem Lauf gab es auf dem Gelände die Möglichkeit des Minigolfspielen, aber die meisten nutzten einfach das tolle Wetter bei aktiven Wettkampfnachbereitungen aus (auf der Wiese liegend und Schokolade essend). Am Abend gab es dann ein herrliches Abendbrot, wirklich, das ist eine Erwähnung wert, wie auch die ganze restliche organisierte Verpflegung. Es gab immer ein riesiges Buffet, das ständig aufgefüllt wurde und einiges zu bieten hatte… gesponsert vom Förderverein für Nachwuchssport Flöha, vielen Dank!
Darauf folgten dann die Siegerehrung der einzelnen Klassen und die Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses, wie erwähnt führten wir Sachsen die drei Wertungen an (Jugend, Junioren und Gesamtwertung). Der Auftritt einer jungen Band krönte schließlich den Abend.
Am nächsten Morgen erwarteten uns wieder ein wunderbar schönes Wetter und ein ebenso tolles Frühstück. Optimale Voraussetzungen für den Staffelwettbewerb also. Dieser wurde ausgetragen im Zeisigwald bei Chemnitz. Das Wettkampfzentrum war diesmal rund um einen Fußballplatz gelegen, so dass wir später die ansässigen Fußballfrauen beim Spiel anfeuern konnten.
Die Bahnlegung der Staffel bot einiges an Tücken und Kat-Fallen, auf einer 15x 15cm großen 1:10000 Karte waren Bahnen bis zu 6 km Länge gelegt, hinter die Postenzahlen waren die Codenummern gedruckt und selbstverständlich waren auch Schmetterlinge abzulaufen. Chaos pur sozusagen, zumindest, was man auf der Karte sah. Es war ein schöner Lauf, man hatte mindestens immer einen anderen OLer in Sichtweite und der Wald ließ ein ordentliches Tempo zu.
Die Siegerehrung machte uns Sachsen schließlich um drei Pokale reicher und um einige Gehörzellen (falls es so was gibt) ärmer. Denn die Sportsfreunde aus Westfalen und Bayern leisten sich Jahr für Jahr einen erbitterten Kampf, wer die meisten Fanartikel zu seinem Bundesland und die besten Showeinlagen auf Lager hat. Das wird oft laut und endet gelegentlich in gegenseitigem Fahnenklau. Aber eine nette Unterhaltung bieten sie trotzdem.
Vielen Dank an dieser Stelle auch für die tolle Organisation des ganzen Wochenendes und für die schönen Wettkämpfe. Auf dass die Besten gewinnen, hatte der Flöhaer Bürgermeister am Sonnabend gesagt. Ich denke, das haben sie.

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