16.05.2009

In Meißen ging die Post ab…

von Jan Müller

Ohne Übertreibung kann man sicherlich behaupten, dass die Veranstalter vom Post SV Dresden mit der am vergangenen Wochenende ausgerichteten DM/DBK Sprint Maßstäbe für Sprint-Wettkämpfe in Deutschland gesetzt haben.
Die Vorläufe fanden um das Waldbad Oberau herum statt. Im größtenteils offenen Wiesengelände kam es vor allem auf schnelle Beine an, außerdem galt es bei den Routenwahlen auf die zulässigen Zaundurchgänge zu achten sowie die gesperrten (olivgrünen) Gebiete zu meiden, auch wenn vermeintliche schnelle Routen über sie hinweg führten. Denn die Postler hatten überall im Gelände wachsame Kampfrichter post-iert, die kein Pardon kannten… . Auf den längeren Strecken war zudem das schnelle Umschalten zwischen Orientieren im Wald und den offenen Wiesenpartien gefordert, da sich beide Varianten mehrmals abwechselten.

Bis zum Nachmittag blieben dann einige Stunden Zeit sich mental aufs Finale vorzubereiten oder seinen Ärger über einen verpatzten Vorlauf oder gar eine Disqualifikation herunterzuschlucken. Nach und nach machten sich die etwa 500 StarterInnen auf den Weg nach Meißen, wo ab 16:30 Uhr die Final-Läufe begannen. Und zur Wahl dieses Austragungsortes kann man den Postlern nur gratulieren: Start und Ziel auf dem mitten in der Altstadt gelegenen Theaterplatz, dazu jede Menge Einheimische und Touristen, die der rund um die und auf der Albrechtsburg entlang jagenden OLer-Meute zunehmend interessiert zuschauten. Und Bahnleger Andreas Lückmann hatte sich für alle Altersklassen Bahnen ausgedacht, die die Gegebenheiten des Stadtgeländes optimal nutzten. War das Orientieren in den verwinkelten Gassen unterhalb der Burg noch verhältnismäßig einfach – hier waren vor allem schnelle Routenwahlentscheidungen gefragt, so wurde das physische Leistungsvermögen recht bald durch das Erklimmen der schier endlosen Meißner Treppen gefordert. Diese schienen immer nur bergauf zu führen, doch selbst wer dachte, sich beim Treppab-laufen etwas erholen zu können, sah sich getäuscht, denn das ging im Prinzip genauso in die Beine wie das Erklimmen der Stufen. Das Sahnehäubchen aller Bahnen bildete allerdings der Burgberg mit der Albrechtsburg und dem Meißner Dom. Unscheinbare Torbögen, die zu überdachten Treppen führten, Sperrgebiete, die zusätzliche Routenwahlentscheidungen forderten und natürlich die Brücke die zur Burg führt, verwirrten einige Teilnehmer bis hin zur Verzweiflung. Das Tückische an ebendieser Brücke war, dass um sie herum auf drei Ebenen Posten gesetzt waren. Und so kam es, dass jemand auf der Brücke oder auf dem bergan führenden Weg unter ihr den Posten „Höhle“ vergeblich suchte, welcher sich in einem die Brücke tragenden Bogen auf halber Höhe befand.
Medaillen für unseren Verein errangen Helmut Conrad (2. H55), Jakob Schöne (3. H14) und Heiko Gossel (3. H40).

Hervorzuheben an diesem rundum gelungene Wettkampf auch die hervorragende Sprecher-Leistung von Paul Leidinger, der das Finale mit Zwischenzeiten und Zwischenständen bis zum Schluss spannend gestaltete.

Der Bundesranglistenlauf am Sonntag fand erneut im hügeligen und recht ruppigen Gelände um das Oberauer Waldbad statt. Hierfür hatte der derzeit in Schweden lebende Leif Bader seine Grüße in Form von knackigen Bahnen ans deutsche OL-Volk gesandt. Der BRL war gleichzeitig die Qualifikation für die Jugend-EM in Serbien sowie die Junioren-WM in Italien.
Aus Sicht unseres Vereins sollen die ersten Plätze von Luise Sasse (D14), Conny Eckardt (D35) und Kerstin Hellmann (D40) nicht unerwähnt bleiben. Weitere zweite und dritte Plätze rundeten das gelungene Wochenende ab.

    Ergebnisse - Vorlauf - Finale - BRL - Schöne Schnappschüsse