06.09.2009

Hungaria Cup – hopp oder top?

Der Hungaria Cup fand dieses Jahr – gekoppelt mit der WOC – in Miskolc statt. Nur 2 TU Oler waren am Start. Was der Rest verpasst hat gibt es nachfolgend zu lesen.

Klima
Wenn man aus Mittelschweden kommt, kann man das Wetter in Ungarn mit einem Wort beschreiben: verdammtheißundknallesonne! Mit mehr Worten: ja, es hat ausschließlich am letzten Tag mal etwas geregnet – was unmittelbar zu einer Schlammschlacht auf der an einem nicht unbeachtlichen Hang liegenden Wiese zum Parken und Umziehen usw. führte. Sonst war es > 30°C und Sonne ohne Ende. So durfte man schön durchgebraten nach mehreren Stunden WOC gucken (natürlich mit Zielwiese ohne Baum) mit matschigem Hirn selber versuchen noch OL zu machen. Auch schön ist ein Stadtsprint (mit Überlänge, s.u.) zur Mittagszeit.

Karten
Tja, hier kann man geteilter Meinung sein. Ich persönlich habe mir 2 Läufe durch Kartenfehler vermurkst. Und sah mich bestätigt in meiner Unzufriedenheit als ich ca. 20 Personen über einen Hang verteilt rumstehen und ungläubig gucken bzw. planlos hin- und herstürzen sah. Auch von den WOC-Teilnehmern waren nicht ausschließlich Begeisterungsausbrüche zu vernehmen.

Vegetation & Relief
Ich hatte ja meine eigenen Vorstellungen von ungarischem Wald. Ich sage nur: steinig, grün und steil. Mir wurde zwar – um einen ausgeprägten Vorurlaubsfrust abzumildern – versichert, dass es auch schöne Ecken und ich fälschliche Wahnvorstellungen habe, ABER ich wurde natürlich nicht enttäuscht (weiblicher Instinkt).
Wobei ich zugeben muss: das Einer- und Zweiergrün auf der Karte war in Wirklichkeit relativ harmlos. Aber > 400Hm auf einer 3.5km Bahn ist einfach steil. Basta. Lediglich am letzten Tag wurden wir in ein schönes Gelände gelassen. Ein relativ offener Buchenwald mit großen Dolinen.

Bahnen
Ich kann an dieser Stelle ausschließlich für die D21A sprechen und habe folgendes zu sagen: Es hat zum Großteil Spaß gemacht. Die beiden Langstrecken (~ 8km mit 400Hm) waren schöne Bahnen im klassischen Stil. Die 3 Mittelstrecken (~ 4km mit 200-450Hm) waren qualitativ unterschiedlich. Ich denke, dass sich deutlich mehr Mittelstreckengefühl aus der Karte herausholen lassen konnte. Und reine Wegverbindungen (man konnte fast vom Weg aus stempeln) gehören doch eher zu den Bahnen der Jüngsten. Und dann der Stadtsprint (3.4km). Hätten einen die Organisatoren nach 2.7km direkt ins Ziel laufen lassen wäre es ein gelungener Lauf gewesen. So jedoch wurde es dem Läufer nicht erspart in der Mittagshitze ein sinnloses Schlussdrittel der Bahnen zu bewältigen, das daraus bestand eine große Einkaufstraße hinterzurennen, 10m in einen Seitenhof einzubiegen, zu stempeln, wieder raus, Straße hinter, 10m Seitenhof, lochen, raus hinter, 10m rein, lochen und – jetzt kommt die Krönung – dasselbe auf der anderen Straßenseite zurück. Ist Geschmackssache.

Sehenswürdigkeiten
Bei einem Sommerurlaubs-OL will man ja auch immer noch ein bisschen Drumherum erleben. Für einen kulturverwöhnten Ex-Dresdner und –Weimarer und einen naturverwöhnten Schweden muss dazu schon einiges aufgefahren werden, um Beeindruckung zu hinterlassen. Machen wir es kurz: es ist leider nicht gelungen. Neben Sommerrodelbahn, einer Burgruine, einer Höhle, einer unglaublichen Schleckeisauswahl, einem alten Hochofen, dem höchsten Wasserfall Ungarns (der war der reinste Witz) und Miskolc Downtown selbst war die WOC das spektakulärste Ereignis.

Fazit
Vielleicht hat die Qualität des Hungaria Cup dieses Jahr unter der WOC gelitten. Vielleicht hat die WOC – mit ihrer Zuschauerfreundlichkeit – aber auch den Lauf dieses Jahr gerettet. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Die Probe auf’s Exempel darf wegen mir gern ein anderer machen.

    Ergebnisse - Karte E1 - E2 - E3 - E4 - E5 - Fotos