24.09.2009

(Post-)Staffel-Überflieger und Staffelpostenüberläufer

von Wieland Kundisch

Staffel ist wie Einzel, nur mit Abschlagen? Wer das noch glaubt, war nicht bei folgenden, vergangenen gestaffelten Staffelwettkämpfen:

Leipziger Kurzstreckenstaffel in der Dahlener Heide, in der sich dieses Jahr bereits die Studenten (im Einzellauf) maßen. Weiter Weg zum Start-Ziel-WKZ, Massenstart im Rund um eine Senke, hügeliger, offener Buchenwald mit ein paar nassen Dickungen, wenig gegabelte, kurze Bahnen, dafür mit Schmetterling und vielen Posten und lecker Kuchen von freundlichen Leipziger OLern und leider manchem falschen Posten auf manchem Zwischenzeitenzettel. So ein Versehen wurde auf späterer Runde gleich noch mit einer Ganzkörperschlammpackung bezahlt. Schön, wenn man da noch frei lachen kann.
Man kann auch alle Posten richtig haben, aber wenn man das nicht mehr nachweisen kann... Für die eigene Lauffreude und die des/der Staffelpartner(s) sei bedacht: erst Auslesen, dann fürs nächste Streckelaufen Löschen.
Wenn wir nicht die Hälfte des Lauffeldes melden würden, könnte sich der USC vermutlich seinen kleinen, feinen Traditions-OL sparen. Schade, wenn von dieser Hälfte fast die Hälfte fehlstempelt (zumindest eine Hälfte der Staffeln). Erfreulich, dass die goldenen Ananasse in 2 von 3 (und die silbernen in allen) Kategorien in TU-Hände gingen: Markus G. und Johannes D. in ‚C’ und in einem Vereins-Kopf-an-Kopf-Rennen mit Conny E. und Heiko G. an Sieglinde und Wieland K in ‚A’. 2. in ‚B’ wurden Julius H. und Anatolij Z.

Nun wurden den Dresdnern auch Staffel-relevante OL-Trainings (viele, dicht gelegte Posten, gar mit Codes) angeboten, an denen aber vielleicht der weiteren Anreise wegen nicht die möglichen Massen teilnahmen.
Für mich bleiben Staffelstarts eine der besten Übungen fürs Orientieren bei hohem Tempo mit friedlichem Gegnerkontakt und speziell Gabelposten.

Dann fand letztens auch der TU-Kinder-und-Jugend-OL, der TUKuJOL statt – ein verbindender Staffel-OL von den Jüngeren besonders für die noch Jüngeren. Auch hier gab es Fehlposten (aber keine Codenummern) und unzufriedene Gesichter, aber auch Sieger: Ellen Klüser und Stefan Buhler.

Die lange Fahrt bis fast nach Frankreich, ins Saarland nahmen viele Dresdner auf sich, waren doch zahlreiche Medaillenanwärter dabei. Der ‚Hohe Kopf’ machte mit seinen knackigen Anstiegen und häufig Weg-nahen Felsposten, seiner detailreichen Kartierung und laufbetonten Bahnanlage manchen pfiffigen Kopf hohl, sodass Staffelkameraden länger, als gehofft, am Wechsel warteten oder von einem Postenüberläufer mit Kuchen entschädigt, also wenigstens getröstet wurden. Gut, wenn alle Posten richtig sind, blöd, wenn einfach einer fehlt – mir selbst und damit meinem Team (passiert).
Souverän gewann Radebeul bei den Herren. Stark startete und noch stärker zielte je einer der Postmänner, die Silber holten. In der Damenhauptklasse lief es zwischen den Postfrauen und unseren auf ein Herzschlagfinale hinaus. Letztlich zu Gunsten der Gelblinge. Deutsche Meisterinnen mit einer Urkunde (klar, ein Team) wurden für den ‚Dameneliteverein’: Helene Haller, Luise Sasse und Patricia Nieke in der D14 ebenso wie in der D145 Sabine Juckelandt, Ingrid Möser und Kerstin Hellmann. Gratulation noch mal.
Am Sonntag dann bei Spätsommersonne eine verkürzte Langstrecke als BRL, in der Elite eine Mitteldistanz als WRE im selben Gelände. Das konnte helfen oder nicht. Die Posten standen schließlich woanders. Und nun war wieder jeder jedem Konkurrent.

Letztes Wochenende veranstaltete der Post-SV und die USG Chemnitz unsere Landesmeisterschaften in Einzel und Staffel – die letztes Jahr in unser Hände lagen – bei Brünlos, wo vor 3 Jahren der D-Cup (5er-Staffel) nach der DEM stattfand sowie vor 2 Jahren TUMOL in dem Wald im Schnee. Die Sächsischen (Einzel-)Meister 2009 stehen zu oberst in den Ergebnislisten (bei annähernd jedem 2. steht USV TU Dresden dahinter), aber auch die darunter Stehenden liefen ihre Bahnen Posten um Posten durch sanfte Vorerzgebirgshöhen und krautige Abschnitte mit Unterholz. Wer dabei Fehler macht bzw. wem etwas zu machen fehlt, wie Postenlochen, Codevergleichen und dergleichen, der macht seine Fehler und Erfahrungen. Andere trifft es in der Staffel mit – weil man die selten alleine läuft –, gar mit Spott von denen, die nie fehlstempeln (werden), und neu zu suchender Motivation als Schlussläufer, wenn der Startläufer versehentlich abkürzt. Sachsenstaffelmeister wurden Robotron bei den Damen und Post bei den Herren. Von unserem Verein auch einige, aber leider oft ohne (große) Konkurrenz – ausgenommen der eigenen Hektik, Ungenauigkeit, Ablenkung, ...
Einer könnte ein Lied davon singen: O Posten, du fehlst mir so und du und du ... Ein Glück, dass der Kuchen der Frau Oberbürgermeisterin von Brünlos (ungegabelt :-) schmeckte.

Ein besonderer Dank gebührt Achim, der wiederholt schmackhaft verpflegte und einen kurzfristigst frei gewordenen Platz in der 2. DM-H19-Staffel besetzte, so dass zumindest die (undis)qualifiziert durchkam.

Bevor im Nachhinein über Staffelbahnen geschimpft wird: Bahnleger legen Postenverbindungen und keine Postenfallen. Zumindest habe ich das jetzt so gemacht. Zudem gibt es das Zauberwort Postencode.

Es ist noch nicht vorbei und nie zu spät: Deutschland-Cup in knapp 2 Wochen. Kein ‚Fehlst.’ wäre schon ein Gewinn. In diesem Sinn: uns allen, besonders den Lesern erfolgreiches Karten- und Zahlenlesen.

    Ergebnisse LKSS - Staffeltraining I - Staffeltraining II - Karte TUKuJOL - Ergebnisse DStM/BRL - Karte DM-Staffel - Ergebnisse SM Einzel/Staffel - Karte SM-Staffel - Karte SM-Einzel - Karte LKSS - Ergebnisse TUKuJOL - Fotos DStM - Fotos SM Staffel/Einzel