12.02.2010

Hüttenzauber im Thüringer Wald

von Torsten Kaufmann

Am vergangenen Wochenende lud der SV TU Ilmenau die Ski-OLer zu den Deutschen Meisterschaften in den Thüringer Wald, genauer gesagt an den Sommerbachskopf in der Nähe von Oberhof. Das dortige Loipennetz ist um den durchführenden Rennsteig angelegt und wird von einem ansässigen Wintersportverein betreut und auch für Wettkämpfe genutzt. Scheiterten in der Vergangenheit Wettkämpfe oft an Schneemangel, lag in diesem Jahr eher zuviel Schnee, so dass die Veranstalter große Probleme beim Spuren der Loipen hatten. So gab es kaum Loipen der mittleren Kategorie, weil das Fahren mit dem Ski-Doo im tiefen Schnee zu gefährlich war. Außerdem war das Fahren in den getretenen Diagonalspuren sehr schwierig, weil die Stöcke fast komplett im Schnee verschwanden.

Neben der sportlichen Vorbereitung auf einen solchen Wettkampf spielt natürlich auch die Wahl des richtigen Quartiers eine wichtige Rolle. Neben den zahlreichen Ferienwohnungen in der Urlaubsregion um Oberhof bot sich die Alternative, in einer Vereinshütte in der Nähe des Wettkampfgebietes zu übernachten. Die Beschreibung lautete "einfach und sehr gemütlich" und die Anfahrtbeschreibung "ein kleines Stück auf Ski in den Wald". Das einfach meinte, kein Strom und ein, nun ja, Freifall-WC, gemütlich bedeutet genau das und die Anfahrt ging mit Rucksack auf dem Rücken zwanzig Minuten durch den Wald. Wer sich darauf einließ wurde mit der Übernachtung in traumhafter Winterlandschaft belohnt, konnte einen dank intensivem Holzeinsatz sehr warmen Saunabesuch machen und sich anschließend im anliegenden Bach in einem eingelassenen Fass ordentlich abkühlen. Zur Gemütlichkeit gehört natürlich auch gemeinsames Kochen und Essen und dass am Ende des Abends sich die Temperatur in der Hütte nur unwesentlich von der der Sauna unterschied, fällt unter die Rubrik Gemütlichkeit.

Aber so ganz nebenbei waren ja auch noch zwei Wettkämpfe zu bestreiten und da stellte unser Verein wie gewohnt ein Zehntel der Starter und war dank geschickter Klassenaufteilung besonders in den Herrenkategorien fast durchgängig präsent.

Die Wettbewerbe waren wie bereits erwähnt durch den hohen Anteil von Diagonalspuren gekennzeichnet, zudem war bei der Langdistanz aufgrund der milden Temperaturen der Schnee recht weich, so dass die Klassikfahrer recht gut mithalten konnten. Die Veranstalter stellten den Wettkämpfern über Mittel- und Langdistanz jeweils die geforderten Bahnlegungsaufgaben mit kurzen Postenabständen in diffizilem Loipennetz einerseits und langen Routenwahlen andererseits. Dass unsere Starter darauf gut vorbereitet waren, zeigen die vielen guten Resultate. Besonders zu erwähnen sind die guten Leistungen unseres Nachwuchssportlers Florian Flechsig, der auch im Vergleich mit der auf der gleichen Mittelstrecken-Bahn laufenden Herren-Elite gut mithalten konnte. Vom 10.02. - 14.02. hat er nun Gelegenheit, sich mit den besten Europäern bei der Junioren-WM in Rumänien zu messen.

Abschließend geht ein großer Dank an die Organisatoren des SV TU Ilmenau für die gute Organisation bei schwierigen Bedingungen und hoffen wir, dass wir uns nächstes Jahr bei einer neuen Deutschen Meisterschaft messen können, wo auch immer!

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