SpringCup: Über Frühling, Matsch und nasse Socken
Im Frühjahr, wenn die ersten Knospen sprießen und die Vögelmänner fleißig den Vögelinnen hinterher zwitschen, wird auch bei manchen OLern das Verlangen nach fremdem Sumpfmatsch und fernen Wäldern geweckt. So begab es sich, dass eine kleine Gruppe Dresdner der allgemeinen Frühjahrsmüdigkeit trotzte und die lange und gefährliche Reise nach Hillerød in Dänemark auf sich nahm, um Erfahrung zu sammeln, Spaß zu haben und ausgewanderte USV’ler wieder nach Dresden zu locken. Das Ziel der unerschrockenen Waldläufer war der allseits bekannte und beliebte SpringCup, der sirenengleich mit dem SpringCup-Jingle die Wettkämpfer aus aller Herren Länder zu sich rief. Kaum angekommen, wurden die USV’ler in einer anspruchsvollen Nachtsprintstaffel oder einem Nachteinzelsprint in Hornbæk gefordert und durch verwirrende Höhenlinien und Wegsignaturen überrascht, so dass ein Lauf ohne verzweifeltes Postensuchen kaum möglich war. Da nützte es auch nichts, dass nach dem Motto "Höher, Breiter, Heller" die OLer ihre neuesten hochgezüchteten LED-Lämpchen vorführten und den Wald tageshell erleuchteten. Suchte man dann in der falschen Richtung, stolperte man geblendet durch die Gräben und freute sich, dass es wenigstens nicht regnete.
Dieses Glück war am nächsten Tag den Wettkämpfern leider nicht mehr beschieden. Es regnete, und zwar ordentlich und verwandelte die Wettkampfwiese in einen tiefen Morast. Positiv eingestellte Menschen würden jetzt sagen: "Na und? Es könnte auch schneien und ganz doll winden", aber die Dresdner ignorierten solche Leute und einigten sich darauf leise oder lauter vor sich hin zu fluchen. Ob der Wettergott das gehört hat, lässt sich im Nachhinein nicht rekonstruieren, aber es hörte mit dem Regen auf, auch wenn das der Wettkampfwiese nichts mehr nützte. Die Sümpfe im Wald freuten sich aber über so einen Wassersegen und machten sich ordentlich breit, um als deutlicher Absprung - Auffang- oder Kontrollpunkt zu dienen, was die Orientierung zur reinen Freude machte. Jedenfalls sahen alle USV’ler glücklicher als noch am Tag zuvor aus.
Am letzten Tag des Springcup-Wochenendes stand noch der Höhepunkt Staffellauf auf dem Programm. Wegen der sehr wenigen USV-Wettkämpfer kam leider keine reine USV-Staffel zustande, und so rannte man entweder für seinen schwedischen Verein oder schaute sich den Wald noch mal als Einzelläufer beim "Put and Run" an. Außerdem war es faszinierend, die schnellsten Staffelteams an einem sehr reizvollen Zuschauerposten vorbeiflitzen zu sehen. Sogar die Sonne passte sich diesem hohen Tempo an und war zwei oder drei Sekunden mal hinter den dichten Wolken auszumachen. Als Fazit kann man sagen, dass es ein guter, interessanter und schlammreicher Wettkampf war. Jeder der tapferen Dresdner war mit einer dünnen, sandigen, braunen Schicht überzogen und das war gut so, denn so hatte man wenigstens ein Mitbringsel für die Waschmaschine zuhause. Die Reiselust war für mindestens eine Woche gestillt, der Frühling und Prager-Ostern können kommen und der Sommer sowieso.
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