20.07.2010

Himmlischer Höllenlauf und „die Kunst“ die Letzten zu überholen

von Wieland Kundisch

Wie motiviert man sich bei Sommersonnenhitze für die 2. Wettkampf-Saisonhälfte? Mit `nem Crosslauf zu morgendlicher Erfrischung nach Regen! Zudem von einem (ehemaligen) OLer.

Sven „Shake“ Neumann räumte bereits zum 4. Wehlener Höllenlauf Steine aus dem Weg – zum 3. Mal die selbe Streckenführung, zum 1. Mal ohne Markierungsverluste.
Zu den zu dem Läufchen Pilgernden fand auch ein Häufchen von uns in den Wald, zur Hälfte offensichtlich Grüner und „unsere“ Fotographin Nora.

Achim fragte mich, Wieland vor Laufbeginn, welcher ich, überhöle ich den 1., sei. Klar, selbst Erster. Worauf er gleich anfügte, und welcher, überhöle ich den Letzten. Vorletzter? Nee. Aber geht das wirklich nicht?
Nachdem das letzte Kind Hand in Hand in Hand seine 2. kurze Runde beendet hatte, rief Sven zum Start und lief mit los. Ein Höllentempo bergab hinter Heiko, der bergab trumpfte. Lag’s an seiner Schuhwahl (Dobbs auf feuchtem Stein) oder stürmt er der WM der Altmeister entgegen?
Gemäßigt, aber stetig talauf kämpfte sich vorneweg mit Gegner Tilo Pompe (Robotron). (Ich soll euch von ihm fragen, wann ihr Zeit zur Borsbergmeisterschaft habt.) Das bat er mich nicht im Lauf, seine Puste ging ihm nach 1000-km-Nacht-„Anreise“ halt einfach eher „aus“. Oben übernahm ich seine Position in der Doppelführungsrolle, bergab distanzierte ich Anton aus Annaberg ein Stück, welches ich beim 2. Mal durch die kühle Felshölle, wobei mir mein Kopf hochzu dennoch etwas heiß lief, bergauflaufgeschwindigkeitsnatürlichbedingt hörbar geringer hielt. Hinab kühlte wieder und schaffte neuen Zwischenlaufraum.
Nach der 2. Runde bog ich vom Veranstalterchef angeFeuert in den „Startrampe“-Endansteig. Und da stieg er – vor, bald hinter mir, der Letzte. Achim war’s nicht, aber ihn und einen weiteren 5km-Läufer „holte“ ich auch noch. Also: Es geht. Und welcher man dann ist. :)
Aber ist auf der Ziellinie schon Schluss?
Gefragt, ob ich 5- oder 10km-Läufer sei, wurde ich nach meiner Antwort versehentlich weitergeschickt. Verwirrt, aber entschlossen Erster zu bleiben, beschleunigte ich wieder, selbstfragend, ob die Kinderrunde für die vollen 10 km noch zu absolvieren wäre – etwas zu kurz dafür kam es mir nämlich vor. (Aber lieber glaube ich Svens Messung, es könnte gar knapp mehr sein. :) Ich wurde zurückgerufen.

Martin (Riebisch) war wegen Hüftstechschmerzen auf der 2. Runde besser „aus der Hölle“ umgekehrt. Und Achim erinnerte mich gleich noch daran, auch meine startnummernartig mitgeführte „Startkarte“ abzugeben.
Bald darauf lieferten sich Heiko und Thomas (Rewig) einen Zielsprint und lief Conny kurz nach der schnellsten Dame die letzten Meter.
So gewann sie wie ich einen Wehlener Eisgutschein – für einen höllisch heißen Tag, für 5 € bei 2 € Startgeld – wenn das nicht motiviert und ohne mich voll zu verausgaben.

Nora will uns mehr solcher Leckerbissen (auf Waldwegen statt Straßen) empfehlen, in der Hoffnung mehr (grüne) OLer vor die Linse zu kriegen. Denn wahr ist: Wer Rennen kann, ist beim OL selten(er) im Nachteil.

Diese 10 km waren nicht die Hölle, ja, wir konnten sie gar genießen.
Und ich brauchte wohl noch ein paar Meter, annähernd senkrechte, für Höllenangst und Nervenkitzel. Martin und Thomas rannten sie beinahe hoch, ich fiel sie zumindest nicht runter. Wenn man mal eben in der Schweiz, der sächsischen, ist, kann man ja mal noch klettern (lernen). Dafür ganz dagegen zu sein, hatte es zu wenig geregnet.

    Hoellenlaufszenen - Laufzeiten folgen - weitere Bilder Noras