Ein fast legendärer Lauf ...
Am vergangenen Osterwochenende trafen sich über 800 gemeldete OLer aus 17 Nationen zum traditionellen Prague Easter - Orientierungslauf im Sandsteingebiet rund um den Machasee bei Doksy, etwa 50km von der tschechischen Hauptstadt Prag entfernt. Wer an diesem Wettkampf schon öfter teilgenommen hat, wusste die gute Laune des Wettergottes um so mehr zu schätzen, der die Teilnehmer mit drei sonnigen Tagen und freundlichen Temperaturen um die 25°C verwöhnte.
Unter diesen Umständen war es für die 50 gemeldeten TU-Läufer ein Genuss, die für diesen Wettkampf typischen Felsposten an- und abzulaufen. Die drei Etappen waren diesmal recht unterschiedlich gestaltet: Am Freitag gab es
eine Mittelstrecke mit relativ schwierigen Felsposten und ordentlichen Höhenmetern auf einer neuen A5-Karte direkt neben dem inzwischen teilrenovierten Duba zu bewältigen, der Samstag war dem normalen klassischen felsdominierten OL im Gebiet um Kozla vorbehalten. Am Sonntag wurde man zwar auf eine klassische Streckenlänge geschickt, die Bahn um das verschlafene Babylon erinnerte aber eher an einen Postennest-OL als an einen klassischen OL, zumindest galt dies auf der H21A-Bahn: Mehrere lange Schläge wechselten sich mit deutlich kürzeren Verbindungen ab, so dass immer mehrere Posten beieinander wie auf einem Haufen, dem "Postennest", zu finden waren. An sich eine interessante Variante, denn so musste man oft zwischen maximaler Laufgeschwindigkeit mit strategischer Routenwahl und extremer Feinorientierung umschalten.
Dass die tschechischen Läufer diesen Lauf wie gewohnt dominierten, spiegelte sich auch in den Ergebnislisten wider. So war es auch nicht allzu überraschend, dass sich "nur" acht TU-Läufer auf Rängen unter den ersten sechs Plätzen wieder fanden. Das herausragende Ergebnis legte meiner Meinung nach der offensichtlich top-trainierte Karsten Leideck vor, der mit dem sechsten Platz in der Herren-Elite sein siebenfaches Konterfei auf der TU-Webseite rechtfertigte, und dies mit weniger als 11 Minuten Rückstand auf die Gesamtsiegzeit von 212 min, das sind also nur etwa 5 Prozent. Respekt! Helmut Conrad gewann selbst bei den 5 Jahre Jüngeren H65ern mit 20min Vorsprung, Florian Flechsig konnte aufgrund eines Fehlstempels von Franz Cruse (SV Robotron Dresden) nahezu konkurrenzlos die H20 dominieren - mit einem Vorsprung von 64min verwies er Stefan Buhler sicher auf den zweiten Platz. Ferner konnte Familie Holfeld II mit einem 5. Platz in der D40 (Christina) und einem 2. Platz in der H10 (Anton) glänzen, Patricia Nieke erkämpfte sich in der D16 einen vierten Platz. In den B-Kategorien errang Tom Richter bei den 21er Herren einen respektablen dritten Platz, Stefan Schmutterer den sechsten.
Aber all das erklärt natürlich noch nicht die Überschrift des Artikels. Denn all die schönen Ergebnisse wären beinahe noch von Martin Schmotz in den Schatten gestellt worden: Nachdem selbiger am zweiten Tag frohen Mutes auf die erste Langstrecke startete, löste sich bei ihm nach Passieren des vierten Postens die komplette Sohle eines seiner Dobb-Spike-Schuhe. Unverdrossen lief Martin auf die Zielwiese zum Shoe-Shopping-Trip und anschließend mit neu glänzender Fußbekleidung weiter zum Posten fünf, weswegen er auf dieser Verbindung knapp über fünfzig Minuten brauchte. Hätte er anschließend darauf verzichtet, von Posten 11 zu Posten 21 abzukürzen und so nur 18 der insgesamt 27 Posten auf der H21A-Strecke zu lochen, er wäre wohl direkt in die Liste der ewigen TU-Helden eingezogen. So war er zumindest kurz davor... .
Ergebnisse - Bilder - Etappe 1 - Etappe 2 - Etappe 3 - Bilder Veranstalter + Rico (2.Lauf)