17.06.2011

"Dresdner Kreismeister" im Schul-OL

von Wieland Kundisch

Es war eine kleine Neuauflage, der Orientierungslauf zu den jährlichen Kreis-Kinder- und Jugendspielen in Dresden. Rainer Müller, der seit 2003 an Schulen der Stadt und darüber hinaus OL organisiert(e), was bei einigen 6.-Klässlern bemerkbar wurde – „Kenne ich, habe ich schon mal gemacht.“, konnte von 2006 bis 2008 im Blüherpark, auf der Pferderennbahn sowie im Messegelände Kinder verschiedener Schulen miteinander in unserem Natur- und Denksport wetteifern lassen. Am heutigen sonnigen Freitag liefen immerhin 112 Schüler (ohne den „sport-verbotenen“) aus 3 Schulen (4 um genau zu sein) mit Karte und SPORTident-Zeitmesschip über gemähte und durch wilde Wiesen des Trümmerhügels am Ostrasportpark.

Fand der Gesamtsieger der längeren Bahn (1 km Luftlinie plus einige Höhenmeter mit wechselhafter Belaufbarkeit) Jonathan Drechsler, Mitglied im USV Sektion OL, es noch verhältnismäßig einfach, die Posten genannten Kontrollstationen zwischen den Büschen zu finden und der Reihenfolge nach zu „lochen“, hatten andere Schüler mehr und länger zu kämpfen. Als knapp Zweitschnellste der Strecke erreichte seine Vereinskameradin und Mitschülerin Lea Schoffer (beide 82. Grundschule) das Ziel. (Zur Ehrung trieb sie sich dann noch einmal im beinahe kindshohen Gras herum.) Eine Sekunde nahm sie Erststarter und „Spurentreter“ Anton Holfeld von der 80. Grundschule ab. Dass Übung Meister macht, zeigten gerade diese 3 erstplatzierten Jung-Orientierungsläufer, die die 2 - 3 Jahre älteren Schüler bei 10 min Laufzeit mit über 3 und mehr Minuten hinter sich ließen. Diese starteten allerdings erst in der prallen Mittagssonne...
Die kürzere Bahn für die Nicht-OLer der 82. GS entschied Philipp Schwabe (dicht gefolgt) für sich. Vor diesen reihte sich u.a. Streckenerster Tobias Berthel von der 51. Grundschule.
Fast genauso flink wie er auf der etwas leichteren Bahn waren die ersten Mädchen der Schule angeführt von Juliane Schafrick.
Leider hatte die 3. Klassenstufe gegenüber der 4. mehr Pech – kaum einem gelang der Kurs ohne Fehlposten oder Reihenfolgeprobleme. Bleibt zu hoffen, dass dem zumindest Aha- und Achso-(Lern)Effekte folgen und die sichtbare Freude der Kinder an der sportlichen Erkundungstour der Anstrengung überwog.
Nachdem die Vertreter der 116. Mittelschule mit „Verlusten“ - der Absage einer Klasse - das etwas versteckte Wettkampfzentrum gefunden hatten, nahmen Jugendlicher für Jugendliche die Karte in die Hand und den Kampf mit Hangpassagen, Brennnesseln (abseits von Idealrouten :-) und Gelände-Abbild-Zuordnung auf sich. Auch hier gab es lange Laufzeiten und wertungslose Läufe, aber auch zufriedene Gewinner: Maria Walther und Tom Fehrmann. Ohne Menschen(geschlechter) werten zu wollen: Mädchen-Jungen getrennt für den Lauf zu werten, erwies sich auch als sinnvoll, da einige Damen sogar die schnellsten Herren hinter sich ließen.
„Unfair“ vernahm ich mehrfach - sind schon klassengetrennte Einweisungen.

Dabei(gewesen)sein ist vielleicht nicht immer alles, aber zählt. Und, liebe 6.-Klässler, sich selbst Bewegen (auch im Kopf) – Karten-Verstehen und (Zwischen)Ziele-Erreichen können doch auch cool sein, oder?

Auch mit natürlichen Komplikationen nenne ich die Veranstaltung ge(kreis)meistert - Dank den Lehrern, Schülern, dem Wetter, der Nutzung des neuen Gebäudes und des Geländes der Rollkunstläufer, von dem aus der Osthang des Laufgebietes mit den „Ameisen“ (einzeln und in Rudeln) schön einsehbar war, dem KSB für Initiative und Zusammenwirken, Medaillien und Urkunden, dem Amt für Grün... und Abfall... sowie dem Sportstätten- und ...betrieb für (fast kostenfreie) Erlaubnis und insbesondere Holm und Angelika Krüger, ohne die es in der ansprechenden Form nicht funktioniert hätte, Christina Holfeld sowie meinem Vater und SI-Master Diethard Kundisch und anderen, wie Helmut Conrad, der die SI-Chips nach „seinem“ KKJS-OL gestern in Pirna zurückbrachte.

Ein Kurzbericht seinerseits: „Der OL ist sehr gut abgelaufen. Wir hatten 70 Starter aus 12 Schulen. Ein kleines Handicap gab es mit dem Sportplatzgelände von "Grün-Weiß-Pirna": obwohl ich mit dem Vorsitzenden alles abgesprochen hatte, konnten sie mir das wichtigste Tor zum Reinlaufen in dieses Gelände nicht aufschließen. So habe ich an den Straßenabzweig einen Helfen hingestellt, der die Kinder 100 m weiter zu einem anderen Tor geschickt hat.
Auch das Wetter hat mitgespielt. Ein kräftiger Regenguss war 1,5 h vor dem Start, dann war Sonne, 28°C und am Abend war ein starkes Gewitter...“

    Bahn 2.-4. Klasse - Bahn 6.Kl. + OLer - Bilder - Ergebnisse - weitere Bilder - OL KKJSp in Pirna