Ultralang und ultrasteil
Wer sich nach dem Lesen der Ausschreibung auf zwei Stunden gemütliches Windschattenlaufen gefreut hatte, wurde bei den Deutschen Bestenkämpfen über die Ultralangdistanz am vergangenen Wochenende sicherlich auf ganzer Linie enttäuscht: Nach dem eindrucksvollen Massenstart von über 450 Läuferinnen und Läufern bildeten sich zwar etliche kleinere und größere Gruppen, aber diese blieben nur in seltenen Ausnahmefällen über die gesamte Wettkampfdauer beieinander. Dafür waren die Strecken im steilen Vorharzgelände östlich der Stadt Seesen einfach zu selektiv: mehrere hundert Höhenmeter waren von den Wettkämpfern aller Altersklassen zu überwinden, einige bis zu drei Kilometer lange Postenverbindungen stellten die Läufer vor schwierige Routenentscheidungen, und Standorte in den zwar überwiegend offenen, aber oft feinkupierten Hanglagen erforderten wiederholt sorgfältiges Orientieren im Postenraum.
In der Eliteklasse der Damen sicherte sich Ester Doetsch (DJK Adler Bottrop) den ersten Platz vor Anne Heinemann und Elli Ansorge (beide SV Robotron Dresden), Fanny Sembdner und Claudia Buhler (beide USV TU Dresden) belegten die Plätze fünf und sechs. Bei den Herren musste sich Wieland Kundisch (USV TU Dresden) nur Sören Lösch (USV Jena) geschlagen geben, während Sebastian Bergmann (SV TU Ilmenau) auf den dritten Platz verwiesen wurde. Karsten Leideck, Tomi Kääriäinen und Thomas Rewig platzierten sich auf den Rängen sechs, acht und zehn.
Siege gab es für den USV TU Dresden durch Ingrid Grosse (D70) und Helmut Conrad (H65). In den Jugendklassen konnten sich Theresa Flechsig (D18) mit Rang zwei sowie Paula Starke (D16), Patricia Nieke (D18) und Markus Grätsch (H16) mit Rang drei auf dem Podium platzieren. Bei den Junioren erreichten Corinna Nieke den zweiten und Elisabeth Drechsel und Julius Huhn jeweils den dritten Rang.
Kurz nach der Entscheidung in den Eliteklassen kam es auf der Zielwiese zum Showdown zwischen dem TU-Vereinszelt und einer vorbeiwandernden Windhose: Mit 2:0 zerbrochenen Zeltstangen und etlichen abgerissenen Halteseilen konnte die Zyklone hier einen deutlichen Sieg davontragen. Ob das Zelt bleibende Schäden erlitten hat, wird sich wohl erst bei zukünftigen Belastungsproben erweisen.
Die Mitteldistanz am Sonntag wurde bei den Männern von Christian Teich und Christoph Brandt (beide Planeta Radebeul) dominiert, die beide nicht auf der Ultralangdistanz der Herren-Elite am Start gewesen waren. Wieland Kundisch sicherte sich mit einer nochmaligen starken Leistung Rang drei. Bei den Damen war hingegen Esther Doetsch auch auf der kürzeren Strecke nicht zu schlagen: Sie sicherte sich den ersten Platz vor Susen Lösch (USV Jena) und Caroline Hoffmann vom Ski-Club Helsa. Siege für den USV konnten durch Markus Grätsch (H16) und Helmut Conrad (H65) errungen werden.
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