13.05.2012

Zwei Nominierte zur Europameisterschaft in Schweden

von Jan Müller

Am heutigen Sonntag beginnen in der schwedischen Region Dalarna die europäischen Titelkämpfe im Orientierungslauf. In den Wäldern rund um die Städte Falun, Mora und Orsa können in den drei Einzeldisziplinen Sprint-OL, Mittel-OL und Lang-OL pro Land bis zu 6 Aktive an den Start gehen, ergänzt um je zwei Damen- und Herrenteams im abschließenden Staffelrennen. Deshalb wird die EM von vielen Nationen als letzte ernsthafte Bewährungsprobe vor den Mitte August in der Schweiz stattfindenden Weltmeisterschaften angesehen.

Das deutsche Team wird in der kommenden Woche auch von zwei Läufern des USV TU Dresden verstärkt, deren Nominierung aufgrund der starken Leistungen der vergangenen Monate nicht gänzlich überraschend kommt.

Für Sieglinde Kundisch, die seit drei Jahren in Schweden lebt, ist die Europameisterschaft quasi ein Heimspiel. Somit dürfte ihr das typisch skandinavische Gelände sehr entgegen kommen: überwiegend offener, detailreicher Wald mit teilweise steilen Anstiegen und oftmals steinigem Untergrund. Dass Sieglinde mit diesen Anforderungen bestens zurecht kommt, bewies sie als Startläuferin für ihren schwedischen Verein Lunds OK bei der TIOMILA am vergangenen Wochenende: Platz 41 (bei 346 gestarteten Damenstaffeln) mit nur knapp 3 Minuten Rückstand auf die Spitze geben ihr sicherlich einigen Auftrieb für die Europameisterschaft. Da leider nur zwei Damen im deutschen EM-Team stehen, kommt ein Staffeleinsatz nicht zustande und Siggi wird sich auf ihre Starts über die Mittel- und Sprintdistanz konzentrieren. Somit gilt es, ihr bereits morgen und am Mittwoch fest die Daumen für die jeweiligen Quali-Läufe zu drücken und zu hoffen, dass Sieglinde sich mit für sie perfekten Läufen vielleicht sogar den Traum von einem A-Finale erfüllen kann.

Diesen Traum hat auch ihr Bruder Wieland Kundisch, der vor allem aufgrund seiner hervorragenden Frühform in dieser Saison (3. Platz Prague Easter, 2. Platz DBK Ultralang, 3. Platz BRL Mittel-OL in Seesen) mit nach Schweden reist. Wieland liebäugelte bereits seit dem vergangenen November mit der EM und bereitete sich mit zielgerichtetem Wintertraining auf diesen Saisonhöhepunkt vor. Er selbst verweist in diesem Zusammenhang auf regelmäßiges Theorietraining mit den relevanten Karten sowie den Trainingsplan von Heimtrainerin Conny Eckardt, der ihm, vor allem mit mehreren schnellen Einheiten in den letzten Wochen, den letzten EM-Schliff verpasst hat. Wielands erster Einsatz, die Langdistanz-Quali, findet am Dienstag statt und gleich am Mittwoch geht es für ihn mit der Sprint-Quali weiter. Sollte er die entsprechenden A-Finale erreichen, dann stünde Wieland eine anstrengende zweite EM-Hälfte bevor: Langdistanzentscheidung am Freitag, Sprintfinale am Samstag und das Staffelrennen, bei dem er bereits gesetzt ist, am Sonntag.

Wer Sieglinde und Wieland aus der Ferne anfeuern will, kann dies anhand der Online-Berichterstattung aus Schweden tun.

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