08.06.2012

Dresdner Variante vom Schweizer Schul-OL-Projekt "sCOOL"

von Wieland Kundisch

Wie begeistert man Kinder zum Orientierungslauf? Indem man 3 Stunden ein Labyrinth aus orangefarbenen Bauzäunen maßgenau statt für OLer mal bei einer öffentlichen Veranstaltung aufbaut? Eine Möglichkeit.

Oder man geht an (vorrangig Grund-)Schulen oder lädt selbige ein. Vielleicht auch der beste Weg in Deutschland: von Weltmeisternationen lernen. Der USV verfolgt dieses Projekt seit 10 Jahren und sieht es als Chance zur weiteren Bekanntheit unserer Sportart und zur Nachwuchsgewinnung. Zudem leiten alle 3 großen Dresdner OL-Vereine AGs an Schulen. Letzte Woche liefen bei der Dresdner Sprint-OL-Serie, die im Meißner St.-Afra-Gymnasium gastierte, auch Schüler in einer OL-Projektwoche mit. Diesen Freitag orientierten parallel zu uns zahlreiche "St. Bennoranner" durch die Heide.

Dass dieses Jahr, trotz Ausschreibung seit einem Jahr an den Schulen, nur wenige (Grund-)Schüler die Dresdner Kreis-Kinder- und Jugendspiele nutzen konnten, die der Kreissportbund koordiniert und finanziert und verschiedene Vereine/Abteilungen in mehreren Sportarten veranstalten, bleibt wieder verbesserungsfähig.

Das Freibad Mockritz diente nach Bauarbeiten dieses Jahr als Wettkampfgelände und bot den Kindern ein passendes Umfeld. Der vorausgesagte Regen am Vormittag blieb zudem aus. Nach Versammlung der 23 Schüler aus 3 Grundschulen und Erläuterung ihrer Aufgabe, die der OL stellt, starteten die zwei Orientierungsläufer vorne weg. Alexander Jakob von der 10. (Sport-)GS und OLer des SV Robotron Dresden überlief anfangs einen Posten und musste so eine 2. Schlaufe um den nördlichen See drehen. Davon profitierten Lennard Weser und Pierre-Pascal Franke von der 81. GS, die sich zeitlich vor den OL-Erfahrenen reihten und sich sichtlich über ihre Gold- und Silbermedaille freuten. Der Drittplatzierte Alex lief dafür noch einmal aus dem Gedächtnis. Zweitklässler und Post-OLer Moritz Lucke lief ebenso ein zweites Mal - die Runde der Viertklässler, nachdem er seine Bahn vor seinen Klassenkameraden Lenny Kahl und Lukas Geis gewann (alle 120. GS, alle strahlten).

Bei den jungen Damen setzte sich die Eiskunstläuferin Eleanor Müller von der Sportgrundschule (gesamt 5.) vor Julie Rothmann und Emma Charlotte Kempf durch (beide 81. GS und erstaunt).

Dass bei der Siegerehrung erst noch Ungereimtheiten in der Ergebnisliste auftauchten (durch späte Kontroll- und Zeitmess-Chip-Ausleser) und für Unklarheiten und teils falsch beschriftete Urkunden, die geklärt bzw. neu geschrieben wurden, sorgten, zeigte allen Kindern, denen ein oder zwei Posten fehlten, dass Irren menschlich ist - gerade beim OL. Der Begeisterung tat das keinen Abbruch, im Gegenteil wurde munter drüber geredet und während die Klasse, die komplett angetreten war, badete, wurden die Fehlerquellen erkannt und die Fehler gelöst.

Ein besonderer Dank gilt einmal mehr Holm und Angelika Krüger von unserem Verein, die mich wieder unterstützten, Sascha Lahr vom KSB und natürlich den Teilnehmern und Betreuern.

Der OL zu den Kreis-Kinder- und Jugendspielen 2013 findet voraussichtlich wieder in einem Freibadgelände statt, vielleicht im Dresdner Süden und Norden und mit einer Teilnehmerzahl über 100 wie 2011?!

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