WMOC 2012: Rückblickbericht
Jedes Jahr, meist in der wettkampfarmen Sommerzeit, treffen sich die OLdies oder Senioren oder Veteranen oder World Masters aus aller Welt, um in den Altersklassen ab D/H35 bis D85 bzw. H90 ihre Besten zu ermitteln. Nach so exotischen Ländern wie Australien, Neuseeland, nach der Schweiz 2010 und Ungarn 2011 war 2012 erstmals Deutschland, genauer: der Harz, Austragungsort der Wettkämpfe. Der MTK Bad Harzburg hatte sich beworben, bei vielen war damals die Skepsis groß.
Um es vorweg zu nehmen: die Bad Harzburger und ihre vielen ehrenamtlichen Helfer, darunter unser Rainer Müller als Technischer Delegierter, haben Beeindruckendes geleistet. In der Vorbereitung war alles genau durchdacht worden, damit die ca. 4.000 Sportler (etwa 1500 Damen und 2500 Herren) aus 42 Ländern in der Zeit vom 1. bis zum 8. Juli gute Wettkämpfe erleben konnten. Sogar mit Petrus hat es offenbar einen Vertrag gegeben: während es überall in Deutschland Unwetter und Hochwasser gab, fanden die Wettkämpfe, bis auf kürzere Regengüsse, bei gutem Wetter statt. Der Transport der OLer, vor allem nach Drei Annen Hohne, war eine logistische Meisterleistung, denn die Wettkampfzentren waren meist räumlich eingeengt.
Seit den WMOC in Portugal 2008 werden die Meister im Sprint und in der langen Distanz ermittelt. Für das Sprintfinale qualifiziert man sich in einem Vorlauf, für das Finale der langen Distanz werden die Ergebnisse von zwei Vorläufen gewertet. Die stärksten Klassen bei den Herren, H60 und H65, mit je etwa 440 Startern, waren in 5 Läufe aufgeteilt, bei den Damen (D55 und D60 mit je 250 Läuferinnen) gab es 4 Läufe. Die besten 80 aus allen Vorläufen bestritten dann das A- Finale.
Wie auch bei den "richtigen" Weltmeisterschaften waren die Skandinavier in den meisten Klassen führend. Dennoch gab es aus deutscher Sicht einige sehr gute Leistungen, z.B. die beiden Siege von Michael Finkenstädt aus Uslar bei den Herren-45, der Sieg in der Langdistanz von Monika Depta (OLG Siegerland) bei den Damen-40 und der 2. Platz von Heidrun Finke (D55, OLV Uslar) im Sprint. Die älteste deutsche Orientierungsläuferin, die Chemnitzerin Käte Berndt, freute sich nach der Langdistanz über ihren 2. Platz von immer noch 6 Teilnehmerinnen.
Seine Extraklasse stellte aber wieder "unser" Helmut Conrad unter Beweis: fast wäre es ihm geglückt, zum dritten Mal in Folge Doppelweltmeister sowohl im Sprint als auch bei der Langdistanz zu werden. Während er den Sprint mit 9 Sekunden Vorsprung gewann, wurde er auf der langen Distanz mit 43 Sekunden Rückstand "nur" Vizeweltmeister. Herzlichen Glückwunsch, Helmut! Aber auch andere Orientierungsläufer vom USV TU Dresden waren vorn mit dabei, z.B. Conny Eckardt (D40) mit einem 7. (Sprint) und einem 6. Platz (Lang), Sabine Richter (Platz 6 im Sprint, D45) und Ingrid Grosse mit dem 10. Platz im Sprint bei den Damen-70.
Mal sehen, was die nächsten Jahre bringen: 2013 in Sestriere, Italien, 2014 in Brasilien.
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