10.08.2012

CROESO 2012 in Cymru - Welcome zum OL in Wales

von Michael Buhler

"Sunshine ym mynyddoedd Cymru" - Sonnenschein in den Waliser Bergen. Der traditionelle "6-Days-Orienteering-Competition" Großbritanniens fand dieses Jahr vom 22. bis 28. Juli mit etwa 2000 Teilnehmern aus 23 Nationen in der Region um die sehenswerte Küstenstadt Aberystwyth statt. Aus unserem Verein zog es die Familien Nieke und Buhler in die walisische Bergwelt und schon alleine deswegen verkrochen sich am Anreisetag alle Regenwolken und die Sonne unterstützte uns kräftig auf den anspruchsvollen Etappen.

Zu den meist 2 bis 3 Kilometern entfernt liegenden Startdreiecken ging es immer bergauf, mit beeindruckenden Ausblicken auf das weite Land und das bevorstehende Laufgelände. Wem diese Anstiege nicht ausreichten, der sollte in den dann folgenden Wettkampfminuten (oder -stunden) voll auf seine Kosten kommen. Über steinige und durch zahlreiche Sümpfe und Vegetation z.T. schwer belaufbare Wiesen ging es mit nassen Schuhen bergauf und, in Richtung Zielgelände, vorwiegend bergab. Unterwegs boten uns häufig Schafherden und einige Pferde ihre Hilfe zur Bewältigung der Strecken, zumindest bis zum nächsten Zaun- oder Mauerabschnitt, an. Bei Begegnungen mit britischen OL-Sportfreunden galt es links auszuweichen um Zusammenstöße zu vermeiden. Auf Grund einiger Bergseen, speziell gekennzeichneter Sumpfstellen mit Tauchtiefen vermutlich im Meterbereich, unüberwindbarer Felsen und solider Geländeformen war die Wahl der richtigen Laufroute oft nicht uninteressant.
Auch wen die letzten Kräfte schon fast verließen, man wurde begeisternd beim Endspurt unterstützt und freute sich auf das lang ersehnte "Zielwasser"... . Es gibt für uns bis heute kaum eine Erklärung dafür, warum bei dieser mit viel Aufwand organisierten Veranstaltung für Trinkwasser im Ziel keine Mittel bereitstanden.

Der 3. Wettkampftag führte uns bei sehr sommerlichen Temperaturen in ein bewaldetes Gebiet ca. 30 km östlich von Aberystwyth. Bei der anstehenden Mitteldistanz liefen oder rutschten wir kontinuierlich den mühsam zum Start erklommenen Berg zur Zielwiese wieder hinab. Dieser Lauf war gleichzeitig Teil des Britischen "Master-Cups" und Walisische OL-Meisterschaft auf der Mittelstrecke.

Am folgenden Ruhetag fuhren wir mit der Schmalspurbahn durch Wiesen und Wälder zur "Devils-Bridge" und besichtigten anschließend Aberystwyth. Beim vom Veranstalter vorbereiteten "Town Photo Trail" ging es darum, 36 interessante Bilder von der Stadt aufzufinden bzw. wiederzuerkennen. Es hat viel Spaß gemacht, Aberystwyth auf diese Weise kennenzulernen und man traf immer wieder gleichartig beschäftigte OLer anderer Nationen und kam ins Gespräch.

Nach anstrengenden zwei weiteren Etappen in der beschriebenen walisischen Wiesen- und Bergwelt gingen mit dem Lauf über eine Mitteldistanz durch sprinttypisches Wald-, Siedlungs- und Campusgelände auf einer sehr schönen Karte in Aberystwyth für uns eindrucks- und anspruchsvolle OL-Wettkämpfe zu Ende. Dabei blieb auch die Zeit für zwei "Welsh-Beer" an manchen Abenden im Cottage oder Pub, wo wir die zu viel gelaufenen Höhenmeter auswerteten oder das Programm für den nächsten Tag besprachen.
Von den "6-days" gingen die vier besten Läufe in die Gesamtwertung ein. Dabei erreichte Patricia Nieke mit einem beachtlichen 4.Platz in der Klasse W18L unser bestes Ergebnis.

In der zweiten Woche trafen sich unsere Familien noch einmal in Nordwales, um zur Regeneration die höchste walisische und zweithöchste britische Erhebung, den 1085m hohen "Snowdon" zu erklimmen. Auch wenn uns nun doch einige Regenwolken erwischten, genossen wir den Auf- und Abstieg im bizarren Snowdonia Nationalpark.
Zahlreiche sehenswerte Gärten, noch viel mehr "Castles" und Kreuzungen mit Kreisverkehr, Steilküsten auf der Halbinsel Gower und anderswo, "Burger, Fish and Chips" ohne Ende, ganz enge, durch Hecken und Mauern begrenzte Straßen, typisches englisches Breakfast, Museumseisenbahnen durch das ganze Land, "Penderyn Welsh Whisky", nette kommunikationsfreudige Leute und Schafe wohin man sieht - dies alles und mehr machen einen Urlaub in Wales lohnenswert und unvergesslich.

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