30.08.2013

Dresdner Sprintserie international

von Wieland Kundisch

Sie sind bereits fester, im Einzelnen kaum berichtenswerter Bestandteil und doch gestaltet sie etwas immer wieder besonders anziehend, gar immer mehr anlockend, macht etwas Bestimmtes sie besonders attraktiv, die meist-am-letzten-Mittwoch-im-Monat-Sprints in und um Dresden.

Dieser diesen August hatte es in sich: Planetaner und angehender Kartograph Robert Krüger bot ihn zudem als sportlichen Programmpunkt auf der 26. Internationalen Kartographie-Tagung an und sorgte somit für einen neuen Rekord von rund 170 Teilnehmern (davon 60 Kongressläufer). Seit März an der Achillesferse verletzt (Aussicht auf Heilung) brachte er auf dieser Schiene seine Sprinterfahrung in Karte und Bahn unter und handelte sich so Lob ein.
Das Kongresszentrum bildete als Kongresstagungsgebäude reizvolle Zielkulisse, nicht zuletzt der vielen Stufen zum Endposten hoch wegen. Die Karte war wie im vorangegangenen Julimonat eine vereinsübergreifende Erweiterung, wo Postler Paul Leidinger ein Werk des OLV Potsdamers Daniel Härtelt weiterführte sowie das berührungslose SPORTident-System "Air+" einen Sprint-OL-Test fand.

In Malmö laufen sich Sprintseriensprinter bis vor ihren Start ein bzw. warm anstatt lange in langer Warteschlange zu warten – nachdem sie sich in freie Startlisten trugen (somit Nachweis, dass sie starteten – Chipnummer könnte man hinzufügen) und bevor sie halbminuten- bis ganzsekundengenau nach einer Startuhr starten...
Aber die Schlange wäre dann nicht zu fotographieren.

Wo unsere Seriensprinter diesmal im Wesentlichen geschickt durch das neue, unbekannte OL-Gelände bis um die Musikhochschule Carl Maria von Weber und an Zwinger und Semperoper vorbei zurück zur Elbe geschickt wurden, durften die OL-erfahrenen Karthographie-Kongress-Langbahnläufer auch die ihnen auch noch OL-unbekannte Innere Altstadt durchqueren. Schweizer WM-Sprinterin Sabine Hauswirth (knapp 33 min) ließ in einer rasanten „Sightseeing“ (5,2 Stadt-OL-km (7,1 Lauf-km)) bis auf Zbynek Sterba (32 min) die Männer hinter sich. Den 4,3-Lauf-km-Sprint gewann – erstmals (gesamt und in H18-40) – USV-OLer Markus Grätsch und präsentierte sich so unmittelbar vor der Quali für die Jugendeuropameisterschaften in einer starken Form, auch wenn er keinen optimalen Lauf dokumentiert. – Erst lochen!, dann ...

Kein Sprint ohne Unterstützer: Neben ausharrenden Postenbewachern sowie Postenan- und abkabelbindern sorgte besonders Startchef Tomi Kääriäinen für Klarheit der finnischen und Englisch sprechenden internationalen Teilnehmer.
Und kein Sprint ohne Pannen: über unpassierbare Zäune langende Chipfinger auf der einen – falschen – Seite, erst-vor-Ort-Melder auf einer anderen, erschwerenden und wohl dadurch falsch zurückgelegte und neu gegriffene Kinderbahnkarten auf einer leidtragenden dritten Seite, so auch persönliche Drama im Vergessen des Startstationlochens.
... Fairness und Meldedisziplin dürfen weiterhin geübt werden.

Daneben weiterhin schön: Sonnenwetter mit Heißluftballons statt Giftgasbomben, Kampf rein denksportlicher Art und um volle Konzentration auf Karte und sich, friedlicher internationaler Austausch, kostenfreier Trainingswettkampf und bestes Wettkampftraining als Gewinn der Kosten des Trainings, wahl- und werbespruchfreie Gemeinschaftsaktion, fröhliche, sich bewegende Menschen ...
Und immer wieder Läufer, die den OL als abwechslungsreiche Abwechslung entdecken – Grundgedanke der bald zehnjährigen OL-Serie.

Nach den letzten Zieleinläufen wurde der vorletzte Posten wieder stark frequentiert, wobei nur einzelne bekannte Gesichter ihn mit einem Lächeln bedachten. Die, die sich quasi beim OL erwärmt hatten oder sich von ihm ausliefen: Die Teamstaffel Dresden (4 mal 4 km) folgte am selben Abend durch selbes Terrain, ebenda am Terrassenufer entlang.

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