19.01.2014

Winter-OL ohne Winter oder: Die Entdeckung der 5. Jahreszeit

von Wieland Kundisch

24 Stunden Skilaufen? Muss man nicht alleine, kann man aber – wenn genug Schnee liegt. Für solche Verrücktheiten bekannte OLer haben das schon, auch alleine. Miriquidi heißt der „Spaß“ im Osterzgebirge. Da er abgesagt wurde, konnte der eine oder andere OLer OL machen.
Für die in DD tagenden TD, TK-Mitglieder und einige WK-Leiter etc. fand er zu weit weg statt. Der vergangene, von Diethard Kundisch und Klaus Hempel ausgerichtet Winter-OL hätte genau gepasst.
Es passt nie alles, außer es „passt scho“. Die Bundes- und Anschlusskader trainierten gerade zeitgleich in Potsdam. Und dennoch fanden sich rund 100 OLer OL-hungrig im Liebethaler Wald ein.
Werner und Andrei und Karin Kraemer vom Post SV, der dieses Jahr die DM Staffel an den Greifensteinen veranstaltet, hatten zum 3. Lauf geladen und die neue Karte nach 2012, nach Osten hin erweitert. Damals war die Winter-OL-Serie zum 2. Mal neu und alle Wochenend-OL-Trainings umfassend aufgelegt, nun findet sie wieder abgespeckt statt und somit auch reichlich Freunde.

Als ich das WKZ auch nach kurzweiligem Folgen irrender OLer erreicht hatte, wurde meiner Stirn Sonnenbrand unterstellt. Nein, so heiß war es nicht, es war nur die Buff-Helm-bergauf-Schnauf-Kombi. Nun doch aber so frisch, dass sich wer möglicherweise den Hals verkühlte und nicht lief. „Kurz laufen“ meinte statt kurzärmlig oder gar kurze Laufhosen, die kurze Bahn. Manche achten ja mehrfach auf ihre Gesundheit.
Eine 2. Hose drunter wiederum wäre gerade mal als Oberschenkeldornenschutz gut gewesen, hätte aber vor lauter Schwitzen das Laufen umständlich erschwert. Und wollen wir OLer nicht alle ein wenig zerkratzte Beine? Als Zeichen, es geht wieder los?
Aber in, wenn schon die OL-Schuhe lange ungetragen versteiften, wunden Füßen auch noch Dornen? Das tut uns fußverweichlichten Wesen doch weh. Und lenkt zudem von Orientierungsaufgaben ab. – Natürlich alles kein Beinbruch gegen einen gebrochenen Knöchel. Gute Besserung, Silke! Und ein Hoch auf die Helfer! Wie z.B. unser Hagen.

Wie war das gleich mit den Abläufen: Löschen, Starten, Verlaufen? Wir Dresdner können das O wöchtlich trainieren, aber der Kraemersche OL hatte schon Wettkampfcharakter. Hauptsache man las den Hinweis oder entdeckte auch so den vergrößerten Kartenausschnitt im Felspostengewirr. Gut gemacht und dann auf den langen, „einfachen“ Passagen wegstellen und Wurzelposten vor ausnahmsweise lauter offenem Wald nicht sehen? Wie sich – schon ohne Suchen – 10km ziehen können. Durch den ganzen Leib.

Ein „Finisher“ machte eine klare Ansage zu seiner Familie: Das mache er nicht wieder, quer und Berge, nee, da bleibe er lieber bei seinen vorgegebenen, flacheren Crossstrecken.
Die Nichtausnahmen werteten aber begeistert aus, dankten – und klagten über Fehler. So auch ein Fasteinjahres-Neuling, sinngemäß: „dass ich diese Fehler immer noch mache“. Was soll man da mit über 20 sagen, mit über 20 Jahren OLer-Erfahrung? Wo sind die hin, wenn man mal wieder ohne Plan und „blind“ läuft? Im Winde verweht? Macht Wind den Winter? Ich finde ja eher, Schnee. Und nicht nur der von gestern. Der nicht mal ein Weilchen bleibt.
Immerhin kann man diesen seinen Lauf rum wie num positiv sehen, wenn man nicht gerade für die WM trainiert: Reichlich Fehler gemacht – war ein Trainingslauf zum Lernen/Üben und Freuen am OL. Gut gewesen – war ein Winder-OL, Winder, etwas – hoffentlich eher – Besonderes.

Postmann Matthias Kretzschmar gewann wie bereits bei den ersten beiden Läufen souverän den langen Kanten. (Mit der „Taktik“ handelte er sich sicher einen ganz langen Kanten zur Postmeisterschaft nächstes Wochende ein. :) Bester TU-OLer wurde hier unser Schwede Jonas Kjäll auf dem 2.
21-Aufsteigerin Corinna Nieke behauptete sich in der „Mittel schwer“ mit dem größten Starterfeld als 1. Frau auf dem 3. Platz. Andreas Lenk belegte dort den 5. vor Jungkader Wilhelm Holfeld.
Neukader Paul Hempel entschied die „Mittel leicht“ für sich.
Die „Medaillenplätze“ der kurzen Bahn machten Planetaner Nachwuchs-OLer unter sich aus.

Robotron schließt mit dem nächsten „Winter-OL“ die Serie am 8.2. ab. (Hoffentlich ohne Starkregen. ;) Denn Anfang März beginnt bereits munter die Wettkampfsaison in Sachsen... vielleicht in weiß.

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