Orientieren im Paradies - paradiesisches Orientieren
Nach Abschluss des Ostertrainingslagers der Nachwuchsgruppe, das zusammen mit den Kadern im Böhmischen Paradies in Srbsko stattfand, bat mich Rainer um eine kleine Beschreibung meiner Eindrücke als Betreuerin. Gleich am ersten Abend überraschte mich Rainer mit der Aufgabenverteilung für die Trainingstage. Trotz meiner nur sehr geringen OL-Erfahrung sollte ich gemeinsam mit Christina das Postensetzen für die Kinderbahnen übernehmen.
Also sind wir früh am Montag nach einem kurzen Trab mit Posten unterm Arm die Ersten im Wald und versuchen, all die schönen Postenstandorte für den Gegenlauf, die sich Rainer in Dresden schon in tage- und wochenlanger Kleinarbeit ausgesucht hat, nun in der Natur zu finden. Für mich eine völlig neue Erfahrung. Ich soll nun entscheiden, ob diese Vegetationsgrenze wirklich die für den Posten vorgesehene Stelle ist oder doch eher schon die Grenze zum dichteren Bewuchs … Meine ersten 4 Posten stehen dann ungefähr im Postenkreis, aber Christina kommt dann sicherheitshalber nochmal kontrollieren und verrückt die Posten noch etwas. Zurück am Start, sind die Kinder mittlerweile auch angekommen und scharren mit den Füßen, um in den Wald zu können. Die Größeren dürfen natürlich allein los, aber die Kleineren brauchen noch einen Schattenläufer – also auf zur zweiten Runde. Das Mitteilungsbedürfnis der Kleinen ist teilweise enorm, darüber wird manchmal der eigentliche Zweck des „Spaziergangs“ vergessen. Mehrfache kleinere Hinweise zum Kartefalten, Einnorden, Position auf der Karte Wiederfinden etc. bringen die Jungs und Mädels wieder auf die richtige Route. Nachdem alle wieder erfolgreich ins Ziel gefunden haben, wartet unsere dritte Runde zum Posten einsammeln auf uns – gut, ein bisschen Training kann ja nicht schaden… Nach dem guten Mittagessen im Lager mit Vorsuppe, Hauptgericht, Kuchen - aber nicht alle Kinder sind Freunde der tschechischen Küche - ging es nachmittags zur zweiten Trainingseinheit: einem Score-OL. Also wieder Posten setzen, Schattenläufer, Posten einsammeln – reichlich ausgepowert stört am Abend dann die nicht-warme Dusche kaum mehr. Meine sonstige Schreibtischtätigkeit verlangt mir nicht solchen sportlichen Einsatz ab.
Ähnlich laufen dann die nächsten 3 Tage ab, wir sind die Ersten im morgennebeligen Wald und scheuchen vereinzelt Hasen und Rehe und Gottseidank keine Wildschweine auf. Die Einheiten für die Kinder reichen von Normal über Gedächtnis-OL bis Doppel-OL und Kompasslauftraining in herrlichem felsigen Gelände durch Blaubeerkraut und ohne Brombeergestrüpp. Am Mittwoch gibt es zur Abwechslung eine Wanderung zur Burg Kost. Leider war dort mitten in der Woche niemand auf Besucher eingestellt. Es gab keine Möglichkeit für ein eisige Erfrischung. Aber Holm hatte vorgesorgt und 2 kleine Osterverstecke in der Karte eingezeichnet, die den Kalorienpegel heben konnten. Gemeinschaftlich wurde auf dem Rückweg noch ein Geocache gefunden. Nach der Heimkehr waren die Kinder schon wieder fit für Fußball, Tischtennis und diverse Fangespiele - offensichtlich war die Wanderung nicht lang genug. Am Donnerstag gab es noch einen etwas anspruchsvolleren OL mit Schmetterling, wo meine mittlerweile erlangten Postensetzerfähigkeiten überschritten wurden…
Bei der Abschlussstaffel am Freitag hat es leider nur für einen hinteren Platz für unser „Helferteam“ gereicht.
Alles in allem ein sehr schönes Trainingslager im Böhmischen Paradies. Ein großes Danke an Rainer und Holm, die beide viel Zeit und Energie in die Vorbereitung und Auswertung des Trainings investiert haben.
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