27.06.2014

Meisterlich - Adersbacher Felswelt

von Wieland Kundisch

Wieviel Laufnorm braucht ein (Spitzen-)OLer?
Und wieviel Regelkunde (Wissen um die Wettkampfordnung) für eine Meisterschaft?

Vor über einem Monat kämpften Dresdner Junioren um 3000m-Zeiten für die JWM- bzw. Kader-Nachnominierung. Die einen packten es, andere gute OLer nicht.
Vergangenes Wochenende starteten einige Dresdner bei den Tschechischen Mittelstreckenmeisterschaften nahe Teplice und Adrspach östlich des Riesengebirges an der Grenze zu Polen. Auswärtige dürfen das ohne jegliche Qualifizierung. Sobald man jedoch einem tschechischen Verein angehört, ist die reguläre Meldung für diesen bei der Meisterschaft verpflichtend – und braucht man für diese wiederum Punkte, respektive tschechische Ranglistenläufe – bzw. wird man unbeachtet besserer Leistung nicht mal im letzten Finale offiziell gewertet. So lief Pepa, bester "Dresdner" Semifinal-H21er, statt C- E-Finale.
Das Gelände des Semifinales erwies sich als selektiv, zuerst steil, steinig und mit Unterholz übersät, dass das Laufen sich für mich gar teils im Dickicht mehr als Rennen anfühlte, später wurde es flacher, einfacher für meine Begriffe, nicht einfach, sondern selbst hier im Dichteren, mir kurzzeitig schwedisch anmutend, mit Kompass nur präzise durchorientierbar, bevor die längenmäßig kurzen Bahnen wiederum in die steilen grünen Dickungen führten. Mein 5. Posten wurde mir zum Verhängnis, Wiedereinlesen, überhaupt "Rauslaufen" nur schwer möglich. Zum Trost war ich mit meiner Postensuche, gerade auch dort, nicht alleine.
Manche kamen dagegen sehr gut durch wie Conny – mit wenigen Sekunden Rückstand Dritte.

Am Sonntag meinte sie nach einem großen Fehler zum Ende hin bereits wieder, sie könne "es" nicht mehr. Das D-Finale gewinnend konnte ich mir "es" wieder einbilden. Pepa wurde hinter einem Weltmeisternamen (Matthias Müller und Peter Schmidt gibt es ja auch mehr als einmal – allein bei DD OLern) Zweiter in der H21E. Sah gut aus in der Ergebnisliste.
Wenige Kilometer, bei den Meisten – etwas weniger bei den Meistern – einiges über dem 10er-Schnitt, in dem spannenden Fels- und Höhen"gewirr" hatten vollen Mittelcharakter, gerieten einigen länger und wurden einzelnen gar zuviel. Heiko (Dritter im B-Finale) und mein Vater erkannten "nix" auf der Karte – die reine Karte hatte Postkartengröße. Leibi von Post, frisch gekürter Deutscher Adventure-Race-Meister, der sonst "immer nix" erkannte, wurde Tschechischer Meister. Helmut, der sonst "immer" Meister wird, achtbarer Achter – so wie Conny Achte.
Friedmar, erst 1,5 Jahre OLer, brach ab. Tina auch, aber geplant, weil mit Bauch. Sonnabend war sie, Hut ab, Frau "Müller", noch ungeplant die lange Rahmenbahn durchgewandert. Rico startete in seinem Finale geplant weniger stürzend und hatte seine Freude. Eine kleine auch schon am Vortag, wo er durch einen schnellen Zielsprint eine Sek. im Gesamtvorsprung auf seinen hinter ihm Platzierten herausholte. Devise: Niemals gib auf.
Markus konnte nach einem intensiven JWM-Kurz-TL das Finale – einen Platz am A-Finale vorbei – leider gar nicht genießen, da sein eines Knie ihn nicht ließ.
Last the best: Patschi-Patricia dafür wurde Fünfte im A-Finale! Und das mit über 30min auf unter 3km. ;-)

Wäre die erste einleitende Frage "Ob oder ob nicht", wäre die Antwort ein klares Jein bzw. Unentschieden. Darum bleibt sie: Wieviel?
Und auf die zweite Frage: anscheinend nie genug
Zum Schluss noch eine Empfehlung: Auch ohne OL, wahlweise zum Klettern, Wandern und Staunen, lohnt sich eine Reise in die Adersbacher Felsenstadt und Umgebung. Ja selbst Goethe war da.

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