29.07.2014

OL zum Schuljahresabschluss: Schul-OL im Wald und im Park

von Claudia Helling

Zum Schuljahresende gab es noch einmal Schul-OL-Anfragen. Die Freie Evangelische Schule hätte gern mit den 7. und 8. Klassen verteilt auf 2 Tage Orientierungslauf gemacht. Da sich nur für einen Tag ein „Ausrichter“ fand, hatten die 8. Klassen das Vergnügen.

Mit der Lehrerin verständigten wir uns auf den Waldspielplatz im Albertpark und den angrenzenden Wald als Gelände. Der geplante Spielplatzsprint konnte leider nicht stattfinden, da zur gleichen Zeit dort eine Grundschule ihren Schuljahresabschluss feierte. Also schickte ich die Jugendlichen zum Eingewöhnen und Karte-Kennenlernen einmal um das Wildgehege. Die Ansage „immer am Zaun lang“ hielt einige nicht davon ab, schon mal über den Eisenbornbach in den Wald abzubiegen. Anschließend folgte der Lauf im Wald, immer auf Wegen, Posten immer in Sichtweite vom Weg. Jetzt sollte es auch auf Zeit und um die von der Lehrerin ausgelobte „goldene Schokolade“ gehen.
Die Schüler waren dabei zumeist in Zweier- oder Dreiergruppen unterwegs, nur einer traute sich alleine.
Ein Lehrer zog mit Karte in den Wald, um ein paar verirrte Schäfchen wieder in die Spur zu bringen. Begeistert erzählte er hinterher von seinen Erlebnissen und Erkenntnissen. Das Highlight war, wie ein kleines Mädchen die Großen an der Nase herum führte: Die Großen kommen an die Talkante des Eisenbornbaches und müssten eigentlich links abbiegen und dem Weg an der Hangkante folgen. Stattdessen machen sie sich an den Abstieg zum Bach. Unten spielen Kinder, ein Mädchen macht den Schülern Mut: „Hier sind vorhin auch schon welche lang.“ Als die Großen unten angekommen sind, meint es keck: „Aber die sind wieder zurück gekommen. Muss wohl falsch gewesen sein.“
Am Ende haben fast alle die Posten richtig angelaufen, nur wenige behaupteten, ein Posten wäre geklaut worden (er hing natürlich noch dort). Und die meisten haben sich über diesen Erfolg auch gefreut. Die Begeisterung reichte sogar dazu, dass die Jungs freiwillig zum Posteneinholen loszogen.
Den Lehrern scheint es auch gefallen zu haben, sie wollen im nächsten Jahr gern wieder einen Schul-OL machen.

Eine Woche später hatte der Hort der 10. Grundschule (sportliches Profil) den OL in das Programm der Ferienspiele aufgenommen. Hier bot sich der Blüherpark als Gelände an. Auch hier gab es zunächst eine Übungsrunde auf dem Spielplatz und dann ging es auf die große einmal durch den Park. Auch hier liefen die meisten in Gruppen, nur wenige trauten sich allein. Überrascht war ich aber, wie gut die Kinder zurechtkamen, handelte es sich doch überwiegend um Erst- und Zweitklässler. Der schnellste Läufer war dann tatsächlich Theo aus der 1. Klasse – und er war alleine unterwegs! Überhaupt gab es nur einen einzigen Fehlstempel.
Wieder einmal zeigte sich, dass die Kinder nach dem ersten Lauf so richtig heiß sind und noch nicht genug haben. Nach Übungsrunde und Zeitlaufrunde sind fast alle noch einmal die große oder gar beide Runden gelaufen. Sie hätten gern noch mehr gemacht. So flitzten sie dann „nur“ noch los, um die Posten reinzuholen. Beim Abschluss wurden mir die restlichen Karten regelrecht aus der Hand gerissen und auch zahlreiche USV- und OL-Faltblätter bin ich losgeworden.
Im April 2015 wird es den nächsten Schul-OL für diese Kinder geben – dann mit der ganzen Schule und noch einer kniffligeren Bahn. Vielleicht finden sich ja dann auch ein paar für die nächsten Kreis-Kinder- und Jugendspiele – begeistert waren die Kinder jetzt schon vom OL. Nur die Viertklässler waren etwas traurig, weil sie den Schul-OL an der 10. Grundschule dann nicht mehr erleben können.