Warum der OO-Cup zwei O's im Namen hat
Als wir am Morgen des 1. Augusts 2014 nach einer Anfahrt auf engen, zuerst asphaltierten und danach nur noch geschotterten Gebirgsstraßen und anschließendem Fußanstieg im noch 250m höher gelegenen Wettkampfzentrum auf der Alm "Velika planina" mitten in den slowenischen Alpen ankamen, musste ich erst mal feststellen, dass die Bilder im Bulletin nicht übertrieben waren. Die Landschaft sieht wirklich so aus: weite hügelige Almwiesen mit hübschen Holzhäuschen und kleinen Seen zwischen Wäldern und Baumgruppen und dahinter das Panorama der Alpen.
Die erste Etappe war dann auch eine Augenweide und Laufgenuß – bis auf wenige Postenverbindungen in der Mitte der Strecke durch einen kleinen Hangwald mit Steinbrocken, Felsen und zahlreichen umgebrochenen Bäumen. (Wir wussten noch nicht, dass dies ein Vorgeschmack auf die vierte Etappe war.)
Die Landschaft der zweiten Etappe auf der benachbarten Alm "Menina planina" sah ähnlich aus - nur der Waldanteil war etwas größer. Als o-technisch anspruchsvoll stellte sich die Zuordnung von gelb, gelb-weiß und weiß in dem Gewirr von Höhenlinien heraus.
Ein völlig anderes Laufgefühl erwartete uns bei der dritten Etappe im Flusstal der Savinja. Der Mittelstreckenlauf fand in einem eher kleinen Waldgebiet mit vielen Wegen und Dolinen statt. Für manche schnellen Läufer waren gerade die vielen kurvenreichen Wege verwirrend. Es wurden sogar absolute OL-Altfüchse beim "Durchfragen" auf dem Weg zum ersten Posten beobachtet.
Der Kracher war dann die vierte Etappe wieder auf der "Velika planina". Es war die einzige Etappe mit Kartenmaßstab 1:7.500. Sie begann mit einer relativ langen Gefällestrecke über eine Almwiese. Danach war nahezu jeder Posten im steilen unübersichtlichen Wald mit teilweise unpassierbaren Felswänden, Steinbrocken und umgebrochenen Bäumen eine Herausforderung.
Die fünfte und letzte Etappe fand wie die zweite auf der „Menina planina“ statt. Das Gelände war recht schnell belaufbar und der ständige Wechsel zwischen gelben, weiß-gelben und weißen Kartenabschnitten machte den Lauf wiederum zu einem O-Erlebnis, bei dem man sich konzentrieren musste - also "O" und nochmals "O".
Es war meine erste Teilnahme an einem OO-Cup aber bestimmt nicht die letzte. Beeindruckend fand ich nicht zuletzt auch die schlanke und sehr souveräne Art der Organisation. Man sollte sich das Jahr 2016 vormerken. Da findet dieser Lauf unter dem Motto "5 Tage, 3 Länder" in Italien, Slowenien und Österreich in der Nähe des Triglav-Nationalparkes statt.
Bilder - Ergebnisse - Karte 3.Etappe M50 - Karte 3.Etappe M21Ultimate