18.04.2015

Rumeiern zwischen Felsen? OLers Traditionen zu Ostern

von Martin Riebisch

Was macht man so zu Ostern? Manche fahren nach Malle, machen einen Familienausflug in die Dresdner Heide oder gehen in die Kirche. Und als OLer? ... Klar doch! OL in Tschechien. Dort findet jedes Jahr ein kleiner, feiner Drei-Tage-Lauf namens „Velikonoce ve skalach“ (Ostern in den Felsen) statt, für den sich im Dresdener OL-Jargon „Prague Easter“ etabliert hat. Niemand konnte mir erklären, wieso. [Ist ein offizieller Name. ;]
Dieses Jahr hat sich nur ein verhältnismäßig kleiner grüner Haufen ins gelobte Felsen-OL-Land aufgemacht, um seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Bier trinken, Essen - und natürlich auch ein wenig Orientierungslaufen. So wenige waren’s dieses Jahr, weil wohl das Wetter der vergangenen Jahre abgeschreckt hat. Ich kann mich an einen Jagdstart im Schneetreiben erinnern, dafür gab es aktuell herrlichen Frühling mit reichlich Sonne.
Die Karten waren, möchte ich sagen, (noch) interessanter als sonst. Mit vielen Felsposten und spannenden Routenwahlen lagen wie üblich die Orientierungstechniken klar im Vordergrund. Kurze aber steile Anstiege fordern auch die Kondition. Manchmal aber vor allem das Geschick, nicht auszurutschen.
Mit dazu gehört natürlich die kulinarisch abgerundete abendliche Laufauswertung in der „schwarzen Mühle“ (auch das OL-Jargon, im Original „Sklipek“-Mühle) Stare Splavni bei Bier und Knödeln.

Die Etappen im Einzelnen:
Am Karfreitag die verkürzte Langdistanz auf altbekannter, aber um einen Schlosspark erweiterten Karte. Viele Felsposten und ein über die Ufer getretener See verwirrten manchen. Im Park wartete in Form von Zäunen, Mauern und Durchgängen kurz vor dem Ziel noch einmal Anspruch im Kartenlesen. In der hart umkämpften und heimlichen Hauptkategorie H21A hatte an diesem Tag die gelbe Konkurrenz (vom Post SV Dresden) in Form von Felix von Dalowski die Nase vorn, wenn auch nur wenige Minuten.
Am Samstag Langdistanz auf größtenteils unbekannter Karte. Interessante Bahnen mit etlichen Höhenmetern durch zahlreiche Täler und zwei felsumstandene Bergkegel vulkanischen Ursprungs. Auf den meisten Bahnen war auch ein langer Routenwahl-Schlag mit dabei. Die Fahrt zum WKZ gestaltete sich mit zahlreichen Schlaglöchern schon mal abenteuerlich. Die ToiTois hatten es dank Schlammpiste nicht einmal zur Zielwiese geschafft. Kurz vorm Ziel hieß es noch mal „Postenbeschreibung lesen!“, zumindest hätte mir das nach sonst gutem Lauf einen Dreiminutenfehler im letzten Felscluster erspart.
Am Sonntag dann der spannende Schluss - Jagdstart! In der H21A geht Grün mit 38 Sekunden Vorsprung vor Gelb ins Rennen. Die richtige Taktik gewählt – nach dem Start erst einmal Gas geben und wegkommen - und alsbald den Vordermann eingeholt. In den Routenwahlen immer wieder Gegnerkontakt, dann vorm Ziel die falsche Variante genommen, 90 Sekunden und den Diplomplatz verloren. Schade! Aber die gelbe Konkurrenz abgehängt!
Ein paar grüne Podestplätze mit Diplom und Kolatsch gab es aber wie gewohnt:

D35B: 4. Susanne Löhning
D40A: 5. Christina Holfeld
D45B: 6. Anja Woy
D50: 2. Sabine Juckelandt
H10L: 2. Jakob Löhning
H21AL: 5. Martin Riebisch
H45A: 6. Sven Klose
H65: 2. Helmut Conrad
HDR: 1. Anna Holfeld

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