10.11.2015

Beim ersten Mal tut´s noch weh oder Rainer bekommt sie alle

Bericht einer Betroffenen

von Sabine Rimpel

Kleine Kinder kann man nicht allein zu OL-Wettkämpfen schicken, nicht wirklich. Ein Begleiter muss her - und was läge da näher, als das Familienmitglied mit der höchsten prozentualen Indoortätigkeit zu wählen. Seit Mitte 2014 also ist Jan regelmäßiger OL-Begleiter von Gesine. Da diese so gänzlich unselbständig nicht ist, bleibt einiges an Freiraum übrig. Zeit, andere Leute kennenzulernen; Zeit, sich mit Rainer zu unterhalten; Zeit, sich nach und nach dem Sog des USV hinzugeben.
Die Fragen häuften sich. „Willste nicht mal…", „Du könntest doch mal probieren …", „Versuch doch mal ne Direktbahn". Tapfer hat Jan sich gewehrt, „Die Knie!", „Gesine muss Schule machen.", „Kann ich nicht." Ersatzhandlung mit der Übernahme des TU-Wimpels (nunmehr: Rimpelwimpel), Erweiterung der Ersatzhandlung mit Übernahme eines Tunnelzeltes, ultimative Steigerung als Schattenläufer für Anna. Geholfen hat es nix. Der Sog wurde stärker, die Auswertungsrunden mit Gesine länger, das Kartenstudium intensiver. Mir schwante da was. Es kam, wie es bei Jan kommen musste: „Beim TUMOL lauf ich mit."
Nun ist Rainer kein Dummer nicht und Überraschungen beim TUMOL gab es schon viele. Dieses Risiko sollte minimiert werden. „Ich trau dir nicht.", so Rainer zu Jan und gab ihm, neben einem SI-Chip als Dauerleihgabe, eine „Nicht-Anfänger-Karte" mit auf den Weg. Posten in Senken und Gräben (das Symbol für Graben lernte Jan dann am Samstagabend im Gespräch mit Kerstin kennen) und eingebauter Wegferne. Klar, der Ehrgeiz war geweckt, aber ein zwischenzeitlicher Black out ließ Jan erst mal statt des vierten Postens den siebenten anlaufen. Fehler bemerkt, umgedreht und nun die Reihenfolge eingehalten. Aufgrund des eingeschobenen Weitwanderns ohne Posten allerdings so ziemlich allein im Wald.
In der Zwischenzeit trudelten die ersten (und nächsten) OLer wieder in der Jugendherberge ein. Nach einer Weile traute ich mich, bekanntere Gesichter zu fragen, ob denn meine Familie schon aus dem Wald gefunden hätte (Leonore war auch unterwegs). „Ja, klar. Gesine hab ich gesehen." „Nee, nicht Gesine, Jan und Leonore." „Äh, nein, die sind noch nicht da.". Nun gut, ist ja noch keiner im Wald geblieben, ne Ankomm-Streich-Liste führt Rainer auch, kümmere ich mich halt um den Kuchen.
Als die Schar der Ankommer langsam versiegte, kam auch meine Familie aus dem Wald. Alle glücklich und zufrieden. Es hat Spaß gemacht - allen.
Jan hat Blut geleckt, man wird ihn wohl öfter sehen, so im Wald mit Karte und Kompass.
Ansonsten hat alle Planung nicht geholfen, die männliche Jugend hat sämtliche Pläne des männlichen Alters über den Haufen geworfen. Schlimmer wäre wohl nur noch ein Sieg von Helmut gewesen. Es siegte souverän Paul Hempel vor Konstantin Kunckel und Wilhelm Holfeld. Alle drei mit einer Top-Leistung.

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