08.12.2016

TUMOL 2016: Immanuel wird heimisch beim USV und Thomas Sperling gewinnt den TUMOL

Das legendäre TU-Jahresabschlusswochenende der OLer auf und rund um das Schloss Augustusburg - ein "Neuer" berichtet:

Bevor ich anfange, sollte ich mich vielleicht erst einmal hier kurz vorstellen. Mein Name ist Immanuel Berger, ich bin kürzlich 26 geworden und mache seit meinem 13. Lebensjahr - also seit dem Frühjahr 2004 - OL. Über meinen aus der Schweiz stammenden Vater kamen meine beiden Brüder und ich damals zu diesem tollen Sport; über die Anfängerzeit in Hessen, die Fortgeschrittenzeit in Südbaden (Freiburg, also Gundelfinger Turnerschaft) gelangte ich im vergangenen Sommer 2016 auch beruflich bedingt in die schöne deutsche "OL-Hauptstadt" Dresden. Hier möchte ich durchstarten, ich bin sehr optimistisch.
Die Entscheidung, dem USV TU Dresden beizutreten (auch wenn mein Startrecht bei der Gundelfinger Turnerschaft erhalten bleibt), war eine bewusste und daher musste und wollte ich nach verschiedensten begeisterten Äußerungen über den TUMOL unbedingt beim Jahresabschluss auf dem Schloss Augustusburg dabei sein. Doch man ist natürlich überrascht, da heißt es: "Die Schnellsten werden beim Massenstart-OL nicht gewinnen.", "Es gibt zahlreiche Topläufer, die Jahr für Jahr daran scheitern, vordere Platzierungen zu erlaufen." oder oder oder...

So begann das Wochenende mit dem gemeinsamen Abendbrot in der wirklich außerordentlich schönen und urigen Unterkunft, der Jugendherberge in den alten und gepflegten Gemäuern des Schlosses Augustusburg. Die Unterkunft schien ausschließlich von TU'lern belegt zu sein, das war wirklich ein cooles Gefühl und überall herrschte ausgelassene Stimmung, wurden Gespräche mit Vereinskolleginnen und -kollegen geführt und auch Spiele gespielt.
Bei der abendlichen Jahresversammlung der OL-Abteilung herrschte reger Austausch zu allen nur erdenklichen und aktuellen Themen, angenehme Höhepunkte waren der Ausblick auf den von uns 2017 auszurichtenden JLVK, die Ehrung langjährig verdienter Vereinsmitglieder und der Rückblick auf verschiedene Highlights im Jahr 2016. Weniger einfache Kost war hingegen die längere Diskussion über die Finanzen der Abteilung.
In jedem Fall endete der Abend mit letzten Instruktionen zum am Samstag anstehenden TUMOL und mir wurde nochmal eingebläut, dass der Modus einen Sieg meinerseits nicht ermöglichen würde.

Am Samstag gab es nach dem leckeren und reichhaltigen Frühstück zwischen 10 und 12 Uhr die Möglichkeit, einen bergigen Sprint-OL auf der schon 2014 bei einem Bundes-Wochenende genutzten Karte zu laufen. Auf der langen Strecke, die bei einem Parkflächenposten durch zwei nah beeinander stehende Kontrollposten für Diskussionen und Fehlstempel sorgte, konnte ich siegen. "Hatten sich die Anderen alle dermaßen geschont?", fragte ich mich. Oder ich war einfach zu schnell gelaufen ... Auf der kurzen Sprint-Strecke gewann Jakob Löhning.
Dann hieß es um 14 Uhr endlich: Start zum TUMOL 2016! Wow, war das ein cooles Gefühl, mit den ca. 100 Läuferinnen und Läufern gleichzeitig aufzubrechen und sich dann schnell in verschiedene Richtungen zu verteilen, denn natürlich hat jeder eine eigene ganz individuelle Strecke. Grundsätzlich gilt: Je nach Leistungsvermögen erhalten alle Teilnehmer unterschiedlich lange bzw. unterschiedlich gelegte Strecken (grob: 1,9 bis 5,7km), idealerweise sollten alle nach ähnlicher Laufzeit ins Ziel kommen.
Das offene und bergige Laufgelände kannten einige bereits von der DBK Mannschaft im Sommer 2014, für mich war es neu und ich genoss es bei der erfrischenden Luft wirklich in vollen Zügen. Auch wenn ich schnell merkte, dass die Ersten schon viel früher im Ziel sein würden. Aber den Reiz kann ich nun nachvollziehen, man hat ständig Gegnerkontakt und weiß dennoch, dass man nur auf sich schauen kann.
Dieses Jahr schaffte es ein ausgewiesener Läufer, die eigene Strecke am schnellsten zu laufen: Thomas Sperling. Es folgten Anton Holfeld und Marek Klein auf den Plätzen 2 und 3. Die Jugendwertung entschied Jakob Löhning für sich und verwies Anna Holfeld und Vincent Kunckel auf den Silber- und Bronzerang.

Mein persönliches Highlight war dann am TUMOL-Tag die Siegerehrung: ALLE wurden nach vorne aufgerufen. Michael Möser, von allen liebevoll MiMö genannt, organisiert Jahr für Jahr den TUMOL und bereitet ihn vor, man muss ihm hohe Showmaster-Fähigkeiten attestieren. Ich jedenfalls war hellauf begeistert. Als ich mit meinem 17. Platz dann vorne stand, blieben mir aber etwas die Worte weg. Natürlich wurde ich von ihm darauf angesprochen, dass auf meiner Strecke von 5,7km ja doch auch eine schnellere Zeit als 40min drin sein sollte. Und so blieb mir angesichts der doch spannenden Situation vor 100 gespannt zuhörenden/zuschauenden Neu-Vereinskollegen, es am besten mit einer sachlichen Analyse zu versuchen.
War das aber eine lustige Sache, als ich im Anschluss begriff, dass ich mir vom riesigen und rappelvollen Geschenketisch einen Preis aussuchen durfte! Mit etwas Show konnte ich das Publikum für mich gewinnen und laufe künftig bei Vereinsevents nur noch mit meiner hierbei neu erworbenen verdunkelten Sonnenbrille rum - MiMö's lebendige und humorvolle Art der Moderation steckt an! ;-)
So hatten alle Geehrten ihren Spaß und nach einem schönen Jugendbeitrag - ein realitätsgetreues und lustiges OL-Puppentheaterspiel - und gemütlichem Beisammensein ging es früher, später oder noch später in die Betten.

Am Sonntag wurden alle noch Laufmotivierten mit strahlendem Sonnenschein und schöner Aussicht belohnt und es ging in drei Gruppen in den Wald, in dem auch am Vortag gelaufen wurde.
Hier und da hörte man gegenseitige Weihnachts- und Neujahrswünsche, vor allem ging man glücklich und dankbar nach einem abwechslungsreichen und spaßigen Vereinsjahresabschluss-Wochenende auseinander.
Für mich mit der Erkenntnis, dass ich eine gute Wahl getroffen habe, beim USV TU Dresden Mitglied zu werden: Hier steht ein großartiger und intakter Verein, der in verschiedensten Bereichen Wirkungskraft und gemeinschaftliches Engagement beweist und auch durch eine wunderbare Mischung aus Jung und Alt, Schnell und Gemütlich und überhaupt einem wohltuenden Miteinander überzeugt. Ich bin absolut überzeugt: Der USV TU Dresden bedeutet Qualität im deutschen OL, ich bin dankbar, ein Teil des Ganzen zu sein!
Danke an alle Mitwirkenden, die zum Gelingen des Augustusburg-Wochenendes beigetragen haben, speziell an MiMö!

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