Auszeichnung mit ausgezeichneter Turnkunst, oder: über'n Kartenrand geschaut
Seit der Wende sind auch ostdeutsche OLer Turner.
In der Schule mochte ich Turnen nicht, vielmehr nicht turnen.
OLer schlafen in Turnhallen.
Der Sächsische Turnverband (STV) ehrte letztes Jahr OLer des Post SV Dresden wegen deren Deutschlandcup-Seriensiegen und speziell Dorothea Müller u.a. für ihre 2 Vizeeuropameistertitel sowie Harald Männel (Trainer) vom OL-Team Wehrsdorf für seine internationalen Ski-O(L)- und M(T)BO-Erfolge.
Dieses Jahr waren es zwei von uns: Helmut Conrad und ich.
Da der STV in Leipzig sitzt (die verantwortlichen Menschen), fuhren wir hin. (Nicht per Ski.)
Der STV ist der größte Sportverband Sachsens – hinter den Fußballern. Vielleicht auch weil er neben den Turnsportarten ebenfalls Faustballer und uns Waldsportler als gleichwertige Mitglieder unterstützt.
Zwischen den zwei Chemnitzer Olympiateilnehmerinnen und turnenden Sachsenmeistern wurden Doppelweltmeister Helmut und ich – besonders auch stellvertretend für den sächsischen OL-Jugendkader – für Glückwunsch, Urkunde und Präsent aufgerufen. Wie viele WM-Medaillen Helmut seit der H70 bereits erlief, wusste er selbst nicht auf Anhieb. 2-mal Silber, nein 4-mal, und doppelt soviel Gold? Einmal Bronze. An die Läufe denken, half Aufzählen. Wo war gleich welche Senioren-WM? ...
Nach einem Abendbuffet in der Arena Leipzig sollte das große Dankeschön noch folgen: Zuerst die Kinder und Jugendlichen, eine Turngruppe aus Oschatz, mit Teddybär, Bett und als Sterne. Dann – nachdem der Präsident des STV auch ganz kurz „Orientierungslauf“ durch die Halle hallen ließ – ein Tanzpärchen (als sei Kraft gleich Leichtigkeit) an einem Mast, bald an zwei, der zweite hängend.
Später und mehrmals ein zweites, clowneskes „Pärchen“, das mit einer liebevollen Flapsigkeit und einem Spiel des scheinbaren Unvermögens fetzigste Kunststücke vollführte und vorführte – nach einem Frauenduo am Trapez gleichfalls vertrauenserweckend komisch an einem solchen und vor einem abschließenden Männerduo aus der Ukraine, die auch Witz einbrachten. Angst machte mir eine Russin, da sie sich anatomisch „verboten“ bog. Männer in Leggings können, wie beim OL, auch beim Turnen ganz männlich sein. Und Rhönräder „sexy“. Und andere Geräte, vor denen ich früher nur weglaufen wollte, faszinierend. Und Trampoline megacool, yeah, zumindest machten die Kanadier nach ihren Saltos und Schrauben solche Gebärden.
Wer meint, wenn er/sie 3 Bälle hochwirft und fängt, schon jongliert, sollte sich einmal Jimmy Gonzales anschauen, der wohl jeden Tag 24 Stunden mit allem Möglichen jonglierend trainiert.
Die größeren Gruppen und alle zusammen bewegten sich erst recht im Namen der einmonatigen, 30. „Feuerwerk der Turnkunst“-Show, die sich 2017 „2gether“ titelt. (Selbst kleinste Fehler, wenn es denn welche waren, wurden stilvoll abgefangen und gekonnt umgewandelt.) Die ganze Künstlergruppe kam aus halb Europa, teils aus Asien und von Übersee. Und alles live musikalisch und oft singend begleitet, und munter angeleuchtet und fein kostümiert und ...
Helmut bestätigte in der Pause, von denen können wir noch was lernen: Präzision, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Zusammenarbeit, Ausstrahlung, Anmut, Jungsein?!
Am 7.2. steht die USV-Sportlerehrung an.
Feuerwerk der Turnkunst (kurzes Video) - 1. Dresdner Sprint 2017 von Helmut und seinem Zweitverein