12.09.2017

Motocross am Dieskauer Park - Hallenser Doppelsprint auf Landpartie

von Kay-Uwe Kaufmann

Der regelmäßig seit 2003 im Kalender stehende Hallenser Doppelsprint, der seit der Gründung der Deutschen Parktour 2004 mehrfach als Event dazu gehörte, begab sich in diesem Jahr aus der Stadt heraus in Richtung Sachsen und lud zur Landesmeisterschaft Sprint-OL Sachsen-Anhalt und Landesranglistenlauf für Sachsen und Thüringen in den Dieskauer Park an der B6 zwischen Leipzig und Halle/Saale ein. Trotz der auf den ersten Blick wenig OL-typischen Landschaft stammt die erste Karte des damals noch durch schwere Umweltschäden durch die nahe gelegene Chemieindustrie gezeichneten Auenwaldes der Reide schon von 1982 und bescherte dem Verfasser des Berichtes einen seiner ersten Erfolge im Orientierungslauf bei der Kreisspartakiade des Saalkreises. Die Neuaufnahme des ausrichtenden Vereines BSV Halle-Ammendorf 1910 umfasste neben dem Parkgelände und dem Ortskern um das Rittergut Dieskau auch eine nahe gelegene Motocross-Strecke. Bei traumhaftem spätsommerlichen Wetter bot das Vereinsheim am Sportplatz der ortsansässigen Sportvereine FSV Dieskau 05 und TuS Dieskau-Zwintschöna (Deutscher Vizemeister Großfeldhandball 1931) ideale Bedingungen für die Organisation der beiden Sprintläufe.

Der erste Lauf führte etwa 100 Teilnehmer nach dem Start zwischen den Teichen im Auenwald zuerst in die offene Parklandschaft und dann in den Ortskern von Dieskau. Die eng gesetzten Posten erforderten bei Sprinttempo hohe Konzentration, was nicht allen Läufern gelang, wie der Blick in die Ergebnisliste mit einigen falschen SI-Posten-Daten verriet.

Die Pause zwischen den Läufen wurde zahlreich mit einem Besuch am sehr gut bestückten Kuchenstand gefüllt, während einige nimmermüde junge Sportler den Fußballplatz bespielten. Dann ging es direkt vom Wettkampfzentrum das zweite Mal in den Ortskern und zum Abschluss auf die Motocross-Strecke. Für die Läufer mit Fehlern im ersten Lauf im Ortskern bestand die Chance, die gleichen Postenstandorte nun sicher und richtig anzulaufen. Im zweiten Teil der Strecke sorgten die Trassierungen der Motocross-Bahnen mit OL-typischen Absperrband teilweise für Verwirrung, weil einige Läufer regelgerecht zuerst versuchten, die scheinbaren Sperrgebiete zu respektieren. Das nun völlig andere, offene Gelände mit verwirrend vielen Motorradstrecken unterschiedlicher Breite, künstlichen Hügeln und vielen kleinen Vegetationsinseln erforderte noch mal körperlich und mental neue Kräfte von den Läufern.

Über Urkunden bei der abschließenden Siegerehrung konnten sich einige TU-Teilnehmer freuen: Friedmar Richter hielt trotz Fahrrad-Anreiseproblemen in der Herren-Elite bis auf zwei schnelle Thüringer Kader-Läufer den Rest des Feldes souverän in Schach und konnte sich über den 3. Platz freuen. In den Senioren-Altersklassen bei den Herren wurden durch Helmut Conrad (1. Platz H65), Diethard Kundisch (1. Platz H55) und Kay-Uwe Kaufmann (2. Platz H45) sehr gute Resultate erreicht. Die Damen standen dem durch Susanne Löhning (2. Platz D35) und Hanne Kaufmann (1. Platz D14) kaum nach. In der H14 wurden Urkunden bis zum 6. Platz ausgereicht, den sich Jakob Löhning in einem engen Feld sicherte.

Insgesamt ein gelungener regionaler OL, der zeigt, dass auch mit einem kleinem Team regelmäßige und qualitätsvolle Veranstaltungen möglich sind und so hoffentlich die Tradition des Doppelsprints und des Halleschen OL (20. Ausgabe 2016) noch lange weiter fortgeführt wird.

    Karte 2. Lauf - Ergebnisse - Karte von 1983