13.07.2018

WMOC 2018 - Vier deutsche Medaillen beim "Long Final" in Gribskov

von Hagen Nieke

Heute, beim letzten Lauf der WMOC, ging es durch den Wald "Gribskov" am Esromsee. Auch hier hatte der Veranstalter ein orientierungstechnisch anspruchsvolles Gelände herausgesucht. Es galt die richtige Balance zwischen schnellem Lauf und Feinorientierung in einem grabenreichen hügeligen Gelände zu finden. Zumindest waren Wassergräben und Feuchtgebiete nach der langen regenlosen Zeit trocken.

Die Temperatur von fast 30°C und die Streckenlängen, verbunden mit doch einigen Höhenmetern und vielen Querläufen verlangten den Läufern einiges ab.
Aber mindestens 4 deutsche Läufer kamen mit diesen Bedingungen wohl sehr gut zurecht und belegten am Ende Medaillenplätze: Veronika Lange (D60, USC Magdeburg) und Helmut Conrad (H75) gewannen ihre Klassen, Hanka Straube (H45,SV Lengefeld) holte Silber und Nils Schmiedeberg (H50, SV Turbine Neubrandenburg) Bronze.

Beeindruckend waren auch wieder die "richtigen" Veteranen. Der angekündigte 100-Jährige war wohl nicht am Start. Aber der 95-jährige Finne Unto Nyystila hat die Strapazen gemeistert und sich die Goldmedaille verdient.

Erwähnenswert fanden die Macher dieser WMOC, dass der Kartenaufnehmer dafür zwei Jahre lang in einer Sommerhütte in der Nähe des Wettkampfgeländes gewohnt hat. Jedenfalls hat er seine Arbeit gut gemacht, was auch überwiegend für die gesamte Organisation zutraf.

Am Ende wurde traditionell die IOF-Fahne an Lettland übergeben. Auf Wiedersehen Dänemark. Wir freuen uns schon auf Riga 2019 und Košice 2020!


11.07.2018

WMOC 2018 - Über Hügelgräber und Stranddünen ...


... ging es bei der Weltpremiere Mittelstreckenmeisterschaft der WMOC in Dänemark.

Nachdem es gestern Abend einige Tropfen geregnet hatte, startete heute bei wiederum sehr warmen Wetter die schon angekündige Mittelstreckenmeisterschaft noch einmal. Wettkampfgebiet war diesmal mehr der südwestliche Teil im abwechslungsreichen Tisvilde Hegn, Dänemarks ältester Küstenplantage. Im Hegn gibt es eine ganze Reihe steinzeitliche Grabhügel, viele Wege und Pfade, abwechslungsreiche Vegetation und teilweise wird es richtig hügelig.

Am Start ging es gleich einmal bergan und dann durch mehr oder weniger feingliedriges Gelände und für einige Bahnen bis zum Strand. Dort war dann Sandlauf durch die Dünen angesagt. Das verringerte das Lauftempo merklich und zehrte entsprechend an den Kräften. Die fehlten dann in der Endphase und nachlassende Konzentration führten bei manchen Läufern zu Fehlern.

Die Möglichkeit, sich im zweiten Anlauf für das A-Finale bei der Langstreckenmeisterschaft zu qualifizieren, konnte einige deutschen Läufer nutzen. Allerdings sind auch einige vom A- ins B-Finale gerutscht. Die neuen Spielregeln mischen damit die Startliste für das "Long Final" noch einmal auf.

Helmut Conrad wurde Vizeweltmeister und konnte somit sein zweites Edelmetall bei dieser Weltmeisterschaft einsammeln.

Kleiner Gag am Rande: In Ermangelung von Steinen in Skandinavien ;) - zumindest an der richtigen Stelle - wurde als Endposten ein Stein aus Kunststoff gebaut (siehe Fotogalerie).

Ein Bad im Meer am fast menschenleeren Strand rundete den heutigen Tag ab und ich werde mich übermorgen nach dem Langstreckenfinale in Gribskow ein letztes Mal melden.

Alle Karten vom Mittelfinale


10.07.2018

WMOC 2018 - Forest Qualification im Tisvilde Hegn, ...



... nicht "Long Qualification" wie in den letzten Jahren, denn in diesem Jahr gibt es erstmalig anstelle des zweiten Qualifikationslaufes ein Mittelstreckenfinale. Dieses ist gleichzeitig auch die zweite Qualifikation für das Lang-Finale.
Beide Läufe finden im Tisvilde Hegn an der Nordküste von Sjælland statt - Dänemarks fünftgrößtem Wald.
Das Gelände ist erstaunlich abwechlungsreich, aber schneller belaufbar als nach dem gestrigen Training erwartet. Es waren sogar einige Höhenmeter zu meistern. Im letzten Viertel der Strecke hatte man von einer almähnlichen Wiese einen tollen Blick auf das Kattegat.
Der aufgrund der langen Trockenheit extrem staubige Untergrund hat vermutlich bei einigen Läufern zu Fehlverbindungen im Gehirn geführt. Die Folge war, dass sie den eigentlich einfachen vorletzten Posten (Wiesenecke!) mehrere Minuten vergeblich suchten. Unter anderem hat das auch mich über 3 Minuten und damit das A-Finale gekostet.
Somit starten morgen bei der ersten Mittelstreckenmeisterschaft in der WMOC-Geschichte wieder nur Ingrid Grosse und Helmut Conrad im A-Lauf.

Alle Karten vom Qualifikationslauf


08.07.2018

WMOC 2018 - Helmut sprintet über die königliche Reitbahn zum Weltmeistertitel



Heute fand, wiederum bei hochsommerlichen Temperaturen, das mit Spannung erwartete Sprintfinale in der Altstadt von Kopenhagen statt.
Das Wettkampfzentrum war direkt an der Mauer von Schloss Christiansborg, der Heimstatt des dänischen Parlaments.
Es gab wieder Warm-Up-Karten, die einen Korridor zum jeweiligen Start abbildeten. Da ging es - zumindest zum Start 1 - schon mal an einer Reihe der Kopenhagener Sehenswürdigkeiten vorbei und so gestaltete sich der 1,5km zum Start zur Sightseeingtour. Im Bulletin wurde mit Venedig-Feeling gelockt. welches teilweise auch wirklich eintrat, so nah an den Kanälen und über die Brücken. Der Weg zu meinem Start führte über eine neue einschiebbare Brücke auf die Insel Christiansholm. Die Bahn selbst war dann aber, bis auf zwei Stellen, relativ einfach gehalten und das Venedig-Feeling kam nur insofern auf, dass man im letzten Drittel stark mit Behinderungen durch Touristen zu kämpfen hatte - es ging direkt in das touristische Herz von Kopenhagen rings um das Christiansborger Schloss. Die läuferisch starken Teilnehmer waren deshalb heute klar im Vorteil.
Am Ende ging es dann über die königliche Reitbahn zum Zielsprint auf den Thorvaldsen-Platz. Hier konnten wir wieder einmal unseren mehrfachen Weltmeister Helmut Conrad in Aktion erleben. Nachdem ihm das Anlaufen der ersten Posten nicht so recht gelang und er schon auf Platz 22 lag, steigerte er sich während des Wettkampfes so, dass er am Ende mit 57 Sekunden Vorsprung einen weiteren Welmeistertitel für sich verbuchen konnte.
Für alle anderen zählte heute wohl vor allem der touristische Wert der Veranstaltung.

Nach dem morgigen Ruhe- bzw. Trainingstag werde ich mich übermorgen aus dem Wald vom Qualifikationslauf für die Mittel- und Langdistanz wieder melden.


07.07.2018

WMOC 2018 - Ingrid und Helmut im Sprint-A-Finale



Wie Wieland in einem seiner ausführlichen Artikel neulich richtig feststellte, nehmen in diesem Jahr anscheinend nur wenige Senioren an internationalen Wettkämpfen teil. Aber es gibt doch 6 Unentwegte, die zur WMOC nach Dänemark gefahren sind, Ingrid Grosse, Birgit Buhler, Sabine Nieke, Helmut Conrad, Michael Buhler und Hagen Nieke, und heute dort die Sprint-Qualifikation absolvierten. Diese fand im DTU Science Park in Hørsholm (Hirschholm), einer Kleinstadt nördlich von Kopenhagen statt. Der Science Park ist ein weitläufiges, teils unterholzreiches waldiges Gelände mit vielen Wegen und vielen feingliedrigen Institutsgebäuden, die oft zu anspruchsvollen Routenwahlen führten.
Vor dem Start gab es die größte Warm-Up-Karte, die ich in meinem 34-jährigen OL-Leben je in der Hand hielt, ein A3-Blatt mit den Geländen beidseitig der Wege zu den 4 Starts. Das war im Prinzip die Wettkampfkarte ohne das Wettkampfgelände :)
Bei hochsommerlichen Temperaturen (in Dänemark hat es seit 2 Monaten nicht mehr geregnet!) ging es dann durch besagtes Institutsgelände, das wahrscheinlich von Ingrid und Helmut am besten gemeistert wurde, denn nur den beiden gelang der Sprung ins A-Finale. Alle anderen müssen morgen in der Altstadt von Kopenhagen mit dem B-Lauf vorlieb nehmen, was hoffentlich nicht weniger spannend wird.

    Fotos - Veranstalterseite - Veranstalterseite: Fotos, Videos und Interviews - SZ-Artikel zu Helmuts Sprint-Titel