26.08.2018

Heiße Läufe im Osten - 50 Jahre OL in Görlitz

von Hanne Kaufmann

Die diesjährigen OLs in und nahe der östlichsten Stadt Deutschlands standen im Zeichen des Jubiläums „50 Jahre OL in Görlitz“. Am Samstag trafen sich mehr als 200 OLer zum Landesranglistenlauf im Lang-OL am Eselshof Deutsch-Paulsdorf. Nach langem Hoffen, dass nicht die Waldbrandstufe 4 oder 5 eintrifft, durfte der Wettkampf am Samstag stattfinden. Es wurde zum Glück „nur“ Waldbrandstufe 3 ausgerufen.
Manche kannten das Gebiet ja schon vom letzten Jahr und erinnerten sich an den steinigen und hügeligen Wald. Ein neues Kartenstück für den ersten Teil der Strecken war flach und die heiße Luft stand im Wald ohne Chance auf Abkühlung. Verwirrend war es, dass zum Start schon Läufer mit Karte entgegen kamen. Insgesamt waren die Strecken wirklich lang, da war man froh, wenn man am Trinkposten vorbeikam.

Aus TU-Sicht kamen von den vielen Teilnehmern mit der Hitze und den Bahnen am besten zurecht: Anna Holfeld und Flora Dräger in D12 als Erste und Zweite, Liv Grete Olsen (2. D14), Hanne Kaufmann (2. D16), Sophie Kääriäinen (1. D19AK), Christina Holfeld (1. D45), Astrid Müller-Wenzke (2. D50), Vincent Kunckel (2. H12), Marek Siegert (1. H14), Konstantin Kunckel (1. H16), Wilhelm Holfeld (2. H20), Karsten Leideck (3. HE), Alexander Lubs (3. H50), Norbert Zenker (2. H60) und Helmut Conrad (2. H65). Die Hauptklassen gingen an die unermüdliche Hanka Straube (SV Lengefeld) und WM-Teilnehmer Moritz Döllgast (Post SV Dresden).

Viele Kinder und Jugendliche absolvierten zusätzlich den Kinder-OL, weil man da eine Wasserspritzpistole bekommen konnte. Somit gab es eine kleine Erfrischung bei der Hitze. Zwischendurch gab es lautes Geschrei von einem Schaf, das von den Eseln attackiert wurde, weil es im falschen Gehege war. Der Eselshof war wieder perfekt für eine Übernachtung, so zelteten viele dort. Am Nachmittag fuhren noch ein paar TU-OLer an die „Blaue Lagune“ (aka Berzdorfer See) um eine Abkühlung nach dem heißen Tag zu bekommen. So wurde gleich die Insel eingenommen und die Jüngeren versuchten die Größeren ins Wasser zu befördern, was nicht immer klappte, sondern eher dazu führte, dass man selber im Wasser landete. Zum Sonnenuntergang wurden für 12 Leute Nudeln gekocht, was natürlich sehr lecker schmeckte. Zum Nachtisch gab es eine Tüte Gummibärchen für alle. Als einer der Letzten verließen auch wir den See und fuhren zurück zum Eselshof. Dort waren die meisten schon in ihren Zelten, den Rest fand man am Bad anstehend. Am Morgen waren überraschend die Zelte nass, weil es doch ganz schön kühl in der Nacht wurde. Während alle anderen ihre Zelte abbauten, frühstückten die Jüngeren noch. Schlussendlich haben auch wir es geschafft, unser Zelt abzubauen und es ging zum nächsten Wettkampf direkt in die Innenstadt nach Görlitz.

In einen Schulhof mitten in der Stadt war das WKZ, die Plätze im wandernden Schatten heiß begehrt. Die Sprint-Meisterschaft am noch nicht ganz heißen Vormittag begann im Stadtpark (mit Posten am Meridianstein Görlitz), dann entlang der Neiße und das letzte Stück durch die hügelige Altstadt. Marek Sieger(t) dominierte wieder in der H-14 mit einer Minute Vorsprung. Konstantin Kunckel wurde auch wieder Erster in der H-18 und Gesine Rimpel (D-14) wurde ebenfalls sächsische Meisterin, nachdem sie am Samstag nur Vierte geworden war. Sonst konnte der USV TU Dresden mit Hanne Kaufmann (D-18) Silber in der Meisterschaft, Friedmar Richter (H35) und Christina Holfed (D45) jeweils Gold und die Herren 45 Silber und Bronze durch Michael Löhning und Torsten Kaufmann gewinnen. In der Herren-Elite glänzte TU durch ein Triple durch Karsten Leideck, Wieland Kundisch und Cedrik Klein. Der Laufsieg ging mit einer Sekunde Vorsprung nach Berlin an Marvin Göricke. Der Sieg auf der Damenstrecke wurde ebenfalls durch Anica Kulow in die Bundeshauptstadt „entführt“.

Nach einer zweistündigen Pause stand die Mix-Staffel an. Alle Kategorien starteten zur selben Zeit in die Altstadt. Wir waren natürlich überall mit einer siegfähigen Staffel aufgestellt. Aber die Siegerauflistung vom Vormittag hatte nicht umsonst Lücken bei den TU-Damen. Der selbst ernannte „Dameneliteverein“ musste für die Staffel Damennotstand ausrufen, so dass die TU-Staffeln in der Hauptklasse D/H19 mit Jugendläuferinnen (und Seniorenläufern) aufgestellt werden musste, was zu interessanten Konstellationen führte, u.a. durften die Verfasser des Artikels erstmals in einer Familien-Staffel zusammen laufen.

Es entwickelten sich spannende Rennen in brütender Sommerhitze. Bei der Pflichtstrecke wurde jeder mit großem Jubel angefeuert. Die Bahnen waren anspruchsvoll, aber sehr fair gelegt, trotzdem gab es einige Fehlstempel. In der olympischen Disziplin „Teilnahme“ siegte somit knapp der SV Robotron Dresden mit 4 Staffeln ohne Wertung vor Planeta Radebeul und Post SV Dresden mit je 3 Staffeln, aber auch der USV TU hatte 2 Ausfälle zu registrieren. Den Post SV Dresden erwischte es in der Hauptklasse am allerersten Posten, so dass es trotz der schnellsten Laufzeit nicht zum Sieg reichte. Nutznießer waren wir mit den beiden Eliteläufern Karsten Leideck und Wieland Kundisch, die zusammen mit der cool laufenden D14er Liv Grete Olsen vor Robotron und Post SV Dresden 2 gewannen. In der qualitativ stark besetzen D/H18 drehte Robotron den Spieß rum und gewann vor den Gastgebern aus Görlitz und TU mit Konstantin Kunckel (schnellste Einzelzeit), Gesine Rimpel und Anton Holfeld. Weiterhin halfen Vincent Kunckel und Anna Holfeld in der D/H14, dass es für den ersten Platz in der Kategorie D/H14 reichte und damit Marek Siegert als Dreifachsieger nach Hause fahren konnte. Auch die D/H45 ließ sich mit Alexander Lubs, Christina Holfeld und Michael Möser nicht lumpen und sorgte mit dem knappen, aber souveränen Sieg bei den Senioren dafür, dass jedes Podest bei der Mix-Staffel mit TU besetzt war. Die stimmungsvolle Siegerehrung rundete den Tag schön ab.

Im Gesamten war das Wochenende ein großer Erfolg für uns USVer und jeder hatte viel Spaß trotz der hohen Temperaturen. Ein Dank an die Organisation der Görlitzer OL-Freunde und vielleicht trauen sie sich mal wieder an die Organisation eines bundesweiten Wochenendes heran, damit OLer aus ganz Deutschland die landschaftliche und kulturelle Schönheit von Niederschlesien genießen können.

Hanne und Kay-Uwe Kaufmann

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