22.11.2018

Wahnsinnswochenende - 40 Jahre Vereinsmeisterschaften

von Wieland Kundisch

Michael „Mimö“ Möser, der den TUMOL zum sagenhaften 41. Mal organisierte (mit seiner Frau Ingrid und seit einigen Jahren mit Rainer Müller) und Helmut Conrad, der den TUMOL nicht gewinnen „darf“ und noch nie gewann, obgleich er nicht das 1. Mal die Karte (er)stellte, hingen am Freitag im „Festsaal“ des Zirkelsteinressorts vor der Ankunft der Massen, das TUMOL-Banner auf, das zum ersten Mal eine 4 an erster Stelle zierte.
Die Dunkelheit hielt die (erweiterte) Jugend nach dem warmen Abendbrot samt Wackelpudding und vor der jährlichen Vereinsversammlung nicht davon ab, den Zirkelstein zu erklimmen und zu schauen, wie weit man mit (neuen Test-)Kopflampen leuchten kann. Der Mond zeigte sich unbeeindruckt hinter Schleierwolken.
Danach folgten Berichte aus den Abteilungen der Abteilung OL sowie erste Ehrungen, bevor eine neue Vereinsleitung von sieben Personen gewählt wurde. Das zog sich bis nach Mitternacht – keine 14 Stunden später eine Meisterschaft, DIE Meisterschaft – jeder gegen jede. Sind da ausgeschlafene Samstagsanreiser nicht im Vorteil?!

Die Verrücktesten standen vor dem Aufstehen, zumindest vor dem Frühstück auf, um die rote Sonne, die aus böhmischen Nebelbergen aufstieg, zu begrüßen. Ob spazierend und steigend vom Zirkelstein aus oder im Laufschritt von den drei „Zacken“ der nah entfernten Kaiserkrone.
Weiter ging es mit dem Kinder-OL und einem (KO-)Sprint um unsere nächsten Nachbarn, Bäume, und um unsere Schlafstätten. Die 16 Besten im Sprint qualifizierten sich für das Achtelfinale, das es als Postennetz-OL in sich hatte: Durch den Massenstart und Druck ließen mehr als nur die fünf Damen, die das als Bonus durften, mindestens einen Posten weg. Resultat: Sieben mit Fehlstempel. Acht liefen das Halbfinale, davon drei Damen. Hier gab es einen gegabelten Philoop. Am Ende waren vier Männer im kurzen Finale mit Schlaufe und einer Verbindung, die sie zweimal zu laufen hatten. Dass ein Postler gewann, ging nur mit einem Regelverstoß einher. Er nahm die Vorfahrt bzw. den Vorlauf und „knockte“ den Drittplatzierten am 1. Posten aus. Ein älteres Sachsenkadertrikot zeugt davon. Apropos Trikot: In einer Zeit, die kaum zu finden war, probierte Heinz und Kunzstanze die artenreiche neue Vereinskleidung an. So schick eingekleidet müssen wir dann nächstes Jahr auch endlich einfach mal wieder den D-Cup gewinnen.

Nach dem Nichtmittagessen und vor dem Kuchenschlemmen teilte sich kurz vor 14 Uhr der Verein in zwei Lager: SIAC-Träger und Nicht-SIAC-Träger. Fast wären alle Massenstarter ganz fair Nicht-SIAC-Läufer geworden. Checkstationen schalten die SIAC ein. Zwei Rettern (als „Wiedergutmachung“ darunter ein Postler) ist zu verdanken, dass die Checkstationen rechtzeitig am Start auftauchten. ... Wie gewohnt nahmen wir unsere individuelle Karte mit individueller Bahn von der Wäscheleine und stürzten los. Das ist jedes Mal eine Erleichterung für Mimö, wie er im Interview im erstmalig komplett bunt erschienenen TUMOL-Heft preisgibt. Auch verrät es, wer so alles im Verein von den Weltmeisterschaftsläufer*innen ungeahnt Weltmeister*in ist. ...
Theoretisch kann jede*r die TU-Meisterschaften im OL gewinnen – schon das Zusammenwohnen mit einem Mitglied, auch einem zukünftigen oder ehemaligen, würde bereits zum Mitlaufen berechtigen – nicht alle wollen aber gewinnen (die Mingvase) oder „dürfen“ (ehemalige TU-Meister und Helmut).
Von Vorteil sind Familien, um das begehrte Mingvasentrinken mehrmals in Folge auszurichten. So gelang es Fridolin Sperling zwei Jahre nach seinem Vater Thomas das Ding (wieder) heimzuholen. Gleich wurde von einer Mingdynastie gemunkelt. Helmut lief als Dritter ein, nicht das erste Mal, auch Zweiter war er bereits geworden. Diesmal gab es für den jungen, großgewachsenen Sieger am Abend noch eine Ulla zur heiligen Trinkvase, eine außerirdisch anmutende Schaufensterpuppe.
Nach dem wiederum reich- und genußhaltigen Abendessen folgte die Siegerehrung, zuerst für die Wichtigsten, die Kinder, auch wurden die Kader und Trainer und Unterstützer geehrt, bevor ein Schauspiel für unfreiwillige Lacher sorgte und eine Modenschau der Jugend für viel Applaus.

Am Sonntag rannten oder wanderten viele auf die von „Oberschöna“ sichtbaren Zschirnsteine und schauten von diesen noch weiter um die Erde. Für Einzelne ging es gar mit dem Rad wieder heim.

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