09.04.2019

Fremdgelaufen?!

von Wieland Kundisch

Willst du mit mir laufen? So lautet die alljährliche Frage von einem Vereinsmitglied an ein anderes einige Wochen vor dem alljährlichen Mannschaftscrosslauf im Prießnitzgrund. „Gut, aber wer ist der dritte im Bunde? – Wir sind zu viele, die etwa ein Tempo laufen.“ „Oh, ich kann doch nicht, ich bin verletzt, krank, nicht so fit.“ Irgendwie finden sich dann doch immer mehr oder weniger homogene 3er-Teams – oder Familienteams, denen es mehr ums gemeinsame als ums ganz schnelle Laufen für alle geht. Und fallen kurzfristig welche aus, springen schnell andere ein. Dabei ergibt sich mitunter auch die Möglichkeit, vom Senior in die Jugend „aufzusteigen“.

Zwar gibt es Klassen, bewältigen müssen aber alle rund 6,31 km mit 43,0Hm. Unter der Stauffenbergallee, die nach dem Stauffenberg benannt ist, dem in der Offiziershochschule des Heeres, dem Zielort, ein Denkmal gewidmet ist, also da im tiefen Prießnitzgrund direkt hinter der Neustadt, flussabwärts vor ihr, geht es im 30s-Takt für je 4 Teams gleichzeitig los in die Dresdner Heide bis zur Küchenbrücke und dann bergan an der Sandgrube vorbei mit einer seit ein paar Jahren und diesmal sehr staubigen 180-Grad-Wende die Marienallee wieder leicht bergab ins Bundeswehrgelände und auf dem Sportplatz ins „Finish“. So die Theorie.
In der Praxis tut es meist einem/einer mehr weh als den anderen beiden und heißt es, überholen oder überholt werden.

Ich erinnere mich nicht daran, dass ich jemals am meisten gelitten hätte, vielleicht habe ich es aber auch gut verdrängt. Nicht, dass ich diesmal extrem litt, nein, aber wer kann schon Nein sagen, wenn man im Leben mal die Chance bekommt, mit Post Meister zu werden? Und eine TU-OLerin lief auch mit zwei Postdamen „fremd“, ein Postjunge mit 2 TU-Jungs und kurzfristig auch ein Postmann mit zwei TU-Männern. Rum wie num, wir trainieren ja auch zusammen, sind Freunde, alle im OSV und Sachsenkader oder was auch immer.
Auch ist es mal entspannter und spannend aus bekannten Rollen in andere Trikots zu schlüpfen. Selbst Post-OLer trugen schon TU-Jacken, weil ihnen kalt war, oder Robotron-Mädchen TU-Trikots. Kam alles schon vor!
Und spätestens wenn es ehrlich (nicht etwa durch die Glücks-Tombola) gewonnene Kekse für die Trainer im Trainingslager oder zum gleich Verteilen gibt, sind eh alle Freunde. Danke den Veranstaltern des VfL Dresden-Bühlau e.V. – und dem Laufsportladen für die Gutscheine.

Einzig fehlte etwas die Konkurrenz.
Orientierungsläufer gewannen sowohl bei den Damen 20-34 als auch bei Herren 20-34 und dort direkt vor ... Orientierungsläufern.
Immerhin ist es coOL, wenn die Konkurrenz einem schon im Lauf anerkennend ein „Oh ...“ oder „Ah, die OLer“ hinterherruft.

    Ergebnisse