Sieg im Schüler-Cup, Silber und Rang 5 im Deutschland-Cup - Erfolgreicher Abschluss der Bundesveranstaltungen 2019 für den USV TU Dresden
Die Vorbereitung auf den letzten Wettkampf auf Bundesebene eines jeden Jahres beginnt mit der Planung der Staffelaufstellung weit vor dem eigentlichen Veranstaltungstermin. Die Köpfe bei der Staffelfindungskommission rauchen, in diesem Jahr war die Entscheidung durch die parallel stattfindenden Weltcupläufe und den JEC (jeweils mit TU-Startern) noch zusätzlich schwierig. Wir haben die Herausforderung, dass die ersten beiden Staffeln ähnlich stark besetzt werden können und danach es oft auch ein schwieriges Unterfangen ist, die Staffeln 3 bis x so zu besetzen, dass sie auch in der Reihenfolge ins Ziel kommen. Die Strecken 1 und 5 sind durch die Herren relativ klar besetzt, bei den anderen drei Strecken lautet die Frage nicht wie bei einer bekannten Fernsehsendung „Jung gegen Alt“, sondern Jung oder Alt. Da ich selber zu den „Alten vom Wald“ gehöre, sei mir die griffige Formulierung gestattet, auch wenn man heute ja eigentlich Senior(in) sagt. Die Frage ist, ob die läuferische Komponente der Jugend stärker zu gewichten ist oder ob die Routine mit den (hoffentlich) weniger Fehlern bei den erfahrenen LäuferInnen stärker zählt. Am Ende ging die Entscheidung in Staffel 1 und 2 in Richtung Jung und Alt, also gemischte Besetzung. Es war nicht die optimale Lösung, da dieses Mal eindeutig der läuferische Elan der Jugend beeindruckend überwog, soviel sei vorweggenommen. Aber hinterher ist man immer schlauer!
Rein ins Geschehen mit der jungen Jugend, also dem Schüler-Cup: Von Anfang an entwickelte sich eine Dresdener Stadtmeisterschaft mit Post und TU an der Spitze und Robotron in Lauerstellung dahinter. Zwischenzeitlich schoben sich Robotron und Post mal an die Spitze, aber am Ende setzten sich unsere D12er Anna Holfeld und Finja Helling zusammen mit den H14er Vincent Kunckel und Jakob Löhning knapp vor Post SV Dresden und Robotron Dresden durch. Während die Medaillen alle in Dresden blieben, verteilten sich Platz 4 bis 6 quer durch die Republik mit Preetzer TSV (Schleswig-Holstein), Berliner Turnerschaft und OL-Team Filder (Stuttgart). Ein schöner Sieg für unseren Nachwuchs und Lohn für die kontinuierliche und starke Trainingsarbeit unter der Koordinierung von Kerstin Hellmann.
Bei den 5er-Staffeln im Deutschland-Cup hatten wir Wieland Kundisch und Anatoly Zelenin auf die Startstrecke gesetzt, mit dem Ziel von Anfang an vorne dabei sein zu wollen. Wieland lieferte eine 1a-mit Sternchen-Startstrecke ab und kam alleine als Führender aus dem Wald zurück. In der Tram ca. eine Minute dahinter war auch Anatoly dabei, so dass beide Spitzenstaffeln sofort vorn dabei waren. Die Laufzeiten waren sehr schnell, nach den (zu) langen Strecken im letzten Jahr fehlte dieses Jahr etwas an Länge für die Strecken 1 und 5, was aber für die Spannung sehr förderlich war. Auf der zweiten Strecke gab es die Kombination Jung und Alt das erste Mal. Marek Siegert lief die zweite Staffel in einem furiosen Lauf mit der zweitbesten Streckenzeit an die Spitze, Alexander Lubs gab alles für die erste Staffel und übergab an dritter Stelle. Zwischen beiden TU-Staffeln lag nun der MTV Seesen, der auf der Strecke 3 mit dem schnellen H14-Läufer Till Buchberger die Spitze übernahm. Hanne Kaufmann für die zweite Staffel mit der zweitbesten Streckenzeit hielt gut dagegen, ebenso Cornelia Eckardt für die erste Staffel mit einer Top5-Zeit bei nur Sekunden-Rückständen, so dass wir auch in der Gesamtwertung auf Platz 2 und 3 weiter eine realistische Siegchance besaßen. Die Meist-Sieger der letzten Jahre vom Post SV waren etwas zurückhaltend in den Wettkampf gekommen und lagen zunächst leicht zurück. Die Strecke 4 sah für die erste Staffel den nächsten furiosen Jugendläufer, der am Vorabend mit dem Förderpreis OL geehrte Konstantin Kunckel lief eine neue Overall-Bestzeit der mittleren Bahnen und schickte Markus Grätsch als knappen Führenden auf die Schlussrunde. In der zweiten Staffel musste Hagen Nieke ein paar Federn lassen und übergab nach kleinen Fehlern auf Platz 4 an Tomi Kääriäinen. Der MTV Seesen schickte den vom Weltcup eingeflogenen schnellen Ole Hennseler knapp hinter Markus auf die letzte Runde, während sich die erste Staffel vom Post SV auf Platz 3 vorschob und mit dem Silber-Gewinner der Herren-Elite vom Samstag Philipp Müller von hinten Druck auf die beiden jüngeren Läufer an der Spitze machte. Die Spannung war mit den Händen zu greifen. Die erste Meldung vom Funkposten kam von Markus, aber scheinbar war Ole Hennseler zu schnell für den Funk gewesen und tauchte als Erster auf der Zielwiese auf. Der MTV Seesen konnte also seinen Sieg von 2017 wiederholen, während dahinter Markus mit seinem Lauf den zweiten Platz gegen den Post SV sicherte. Die zweite TU-Staffel musste nur noch den USV Jena mit dem samstäglichen Herren-Elite-Sieger Sören Lösch passieren lassen. Mit einem formidablen „Lass die Haare wehen“-Zielsprint konnte Tomi den hervorragenden fünften Platz als beste zweite Staffel nach Hause laufen. Auf Platz 6 landete mit dem MTK Bad Harzburg ein weiterer Verein aus dem Harz, auch die Plätze 7 bis 10 gingen in die weite Republik verteilt. Das zeigt deutlich, dass im Gegensatz zu den vielen Staffeln vor 2 Wochen, die mit 2 eigenen und einem vereinsfremden Läufer uns das Leben schwer machten, viele Vereine zu guten Gesamtleistungen in der Lage sind.
Unsere weiteren Staffeln landeten unter insgesamt 51 Staffeln in der Wertung auf dem Platz 17 (Staffel 4 - Friedmar Richter, Corinna Nieke, Liv Grete Olsen, Kay-Uwe Kaufmann, Sebastian Knitsch), Platz 21 (Staffel 6 - Nils Peters, Michael Löhning, Kerstin Hellmann, Sophie Kääriäinen, Marek Klein), Platz 23 (Staffel 3 - Wilhelm Holfeld, Henryk Dobslaw, Franka Klein, Klaus Hempel, Sven Klose) und Platz 39 (Staffel 7 - Anton Holfeld, Heike Leideck, Sabine Richter, Norbert Zenker, Torsten Kaufmann).
Neben der Spitze konnten wir damit auch unangefochten die meisten Staffeln in einer sehr guten Breite nachweisen. Unsere Staffel 5 hatte leider wie 5 weitere Staffeln einen Fehlstempel zu verzeichnen. Der Einsatz war auch bei den Startern in der Rahmenkategorie hoch (Charlotte Pottkamp, Christine Hempel, Yihan Yang sowie Stephan Kunckel, Kathrin Taubeneck und Gaststarter Frank Edelhäuser).
Das Fazit lautet: Ohne unsere besten Elite-Damen und ohne JEC-Starter bringen wir zwei TU-Staffeln unter die ersten Sechs! Und wir schaffen es das erste Mal in diesem Jahrzehnt, unsere Sportfreunde vom Post SV beim D-Cup hinter uns zu lassen. Und als Sahnehäubchen auf dem Tag kommt noch der Sieg im Schüler-Cup dazu. Die Staffelfindungsarbeit in den nächsten Jahren scheint also nicht einfacher zu werden!
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