08.09.2020

Alles bleibt anders - OL-Sportler in Zeiten von Dingsbums!

von Kay-Uwe Kaufmann

Vorbemerkung: Ein Begriff wird im Artikel nicht vorkommen, der seit März in keinem Text in den Medien fehlt. Bei mir heißt das Ganze Dingsbums in Anlehnung an das wieder gestartete Ratespiel bei MDR Jump. In dem Sinne: „Man sieht es nicht und es ändert unser aller Leben.“ Eben: Das Dingsbums geht um!

Für alle faulen Leser zuerst das Wochenende im Steno:
Eins – Mingvasensportfest am lauen Freitag-Abend
Zwei – Schneller Tharandter Waldlauf am regnerischen Samstag
Drei – Kampf mit dem grünen Wald am sonnigen Sonntag

Nun für den geneigten Artikel-Langleser der Rückblick auf ein schönes Sport-Wochenende in und um Dresden (Teil 1 Freitag und Samstag, Teil 2 Sonntag). Eröffnet wurde das erste Herbstwochenende am Freitag Abend mit dem inzwischen traditionellen Mingvasen-Sportfest. Familie Kunckel hatte dank schnellem Sohn die Ausrichtung in diesem Jahr gewonnen. Ihr lauschiger Garten auf der Coschützer Höhe bot eine für Fahrradfahrer anstrengende Anreise und ein perfektes Ambiente für wochenmüde Sportler. Ein Grill (mit einem tollen Grillmeister), Getränke und weitere Speisen ließen keine kulinarischen Wünsche offen. Bei warmen Spätsommerwetter konnten nach Herzenslust wichtige und unwichtige Themen diskutiert werden, von Urlaub über Politik bis zur aktuellen OL-Sportsituation in Zeiten von Dingsbums.

Apropos Dingsbums: Wenn man eine Rangliste von potentiell schlechten Aktivitäten aufstellen würde, wäre das Herz des Mingvasen-Sportfestes „Alle Anwesenden trinken ein Getränk aus EINEM großen Gefäß.“ sicher ziemlich weit oben zu finden. Also musste eine Dingsbums-gerechte Lösung gefunden werden. Aus dem Mannschaftssport musste daher ein Individual-Event extrahiert werden. Der TUMOL-Sieger des vergangenen Jahres hatte also die Ehre und die alleinige Bürde, eine gewisse Menge eines nicht näher beschriebenen Getränkes (man munkelte etwas von einer alkoholfreien Flüssigkeit) aus der Mingvase verletzungsfrei zu entnehmen. Das gelang zum Wohlgefallen der Gäste tadellos. So konnte dem wundervollen Abend die sportliche Krone aufgesetzt werden und je nach Lust und Zeit trollten sich die Gäste in die laue Nacht.

Ein Teil der Freitag-Abend-Gäste sahen sich am Samstag im Kurort Hartha bei der 41. Ausgabe des Tharandter Waldlaufes wieder. Auch hier sorgte Dingsbums für Änderungen im gewohnten Ablauf, natürlich alles in einem umfangreichen Hygienekonzept mit Segen der Behörden untersetzt. Die Leichtathleten unter den Waldläufern mussten sich an Startzeiten mit Vorstart gewöhnen, was bei Einigen für sichtbare Irritationen sorgte. Auch die ersten Meter waren für die Nicht-OLer unter den Teilnehmern ungewohnt, da man nicht einfach dem Pulk nach dem Massenstart folgen konnte, sondern auch noch schauen musste, wo die Wegweisung für die jeweilige Runde losging. Aber es klappte so ziemlich bei Allen reibungslos, dank auch der professionellen und aufmerksamen Organisatoren unserer OL-Freunde vom Post SV Dresden. Da der Landesjugendwart OL Jens Lucke, den Sachsenkader OL freundlich-bestimmt zur Teilnahme motiviert hatte (Gibt ja nicht so viele Läufe dieses Jahr, also möchte ich gerne Jeden sehen!), konnte man zahlreiche bekannte Gesichter erblicken.

Die Startzeiten wurden nach Meldeeingang vergeben, da unser Verein eine Sammelmeldung abgegeben hatte, wurden wir am Block nacheinander alphabetisch einsortiert. Das führte im 10 km-Rennen zum Beispiel dazu, dass die Senioren-Semester B wie Sven Barthel, H wie Klaus Hempel und Ka wie Kay-Uwe Kaufmann im Laufe des Rennen vertiefte Laufstilanalysen im Rahmen der Überholmanöver bei den Herren mit den nachfolgenden Buchstaben wie Klein (2x), Knitsch, Kunckel, Leideck, Lenk und Zelenin anstellen konnten. Aber es gab genügend andere Konkurrenz auf der 2,5 km-Runde, die mehrfach durchlaufen wurde, um sich bei eigenen Überhol-Aktionen neue Motivation zu holen.

Aus dem schönen Freitag-Abend-Sommer wurde bis zum Start um 14 Uhr ein trüber Samstag mit teils kräftigen Regenschauern, was aber der Lauffreude kaum Abbruch tat. Zuerst gingen die Unentwegten über 30 km und den Halbmarathon an den Start, unsere Starter vom USV und die anderen Orientierungsläufer konzentrierten sich auf die 10 und 5 km. Friedmar Richter als Begleiter des 41 km-Trails sowie Emma Barthel und Karl Jobke über 2,5 km rundeten unser Streckenportfolio ab. Das man trotz Einzelstart auch im Sekundenfight unterwegs sein konnte, zeigte das Trio Cedrik Klein (USV), Moritz Döllgast (Post) und Wieland Kundisch (USV), die in 35:21 min, 35:22 min und 35:23 min die Gesamtplätze 2, 3 und 4 auf den 10 km belegten. Damit wurde Cedrik klar schnellster OLer auf dieser Strecke 😊, hinter Tim Koritz vom SG Adelsberg. Die herausragende Leistung aus USV-Sicht auf der 5 km-Strecke kam von Elsa Barthel, die schnellste Dame wurde.

Insgesamt waren die Ergebnisse der OLer, auch dank Sachsenkader, sehr gut. Die folgenden Statistiken übernehme ich gerne aus der Lobes-Mail von Jens Lucke:
Neben sehr vielen persönlichen Bestzeiten und hervorragenden Platzierungen in den Altersklassen waren wir auch in der Gesamtwertung sehr gut platziert:

Unter den ersten 11 über die 10 km sind 8 OLer, darunter aus der Jugend/Junioren
• Gesamtplatz 7 Konstantin Kunckel (USV TU Dresden) in 36:43 min
• Gesamtplatz 8 Erik Scheuermann (Planeta Radebeul) in 37:38 min
• Beste weibliche Starterin mit Gesamtplatz 22 ist Hannah Hänsel (SV Lengefeld) in 43:42 min.
Unter den ersten 13 über die 5 km sind 9 OLer aus dem Sachsenkader
• Gesamtplatz 1 Martin Scheuermann (Planeta Radebeul) in 18:12 min
• Gesamtplatz 2 Marek Pompe (SV Robotron Dresden) in 18:32 min
• Gesamtplatz 4 Marek Siegert (USV TU Dresden) in 18:51
• Beste weibliche Starterin mit Gesamtplatz 10 ist Elsa Marie Barthel in 20:51 min, gefolgt von Jule Roßner (OK Leipzig) mit Gesamtplatz 13 in 21:41 min

Über 2,5 km belegte den Gesamtplatz 2 Karl Jobke (USV TU Dresden) in 10:51 min und zweitbeste weibliche Starterin mit Gesamtplatz 5 ist Selma Drechsler (Post SV Dresden) in 11:49 min.

Um der Statistik der TU-Starter Genüge zu tun, hier noch mehr Zahlen:
2,5 km (Gesamtstarter 50)
Karl Jobke MK U12 (2.) 10:51 min
Emma Barthel WK U12 (13.) 16:10 min

5 km (Gesamtstarter 79)
Marek Siegert / MJ U18 (3.) / Gesamt (4.) /18:51 min
Elsa Barthel / WJ U18 (1. auch Gesamt Frauen) / Gesamt (10.) / 20:51 min
Vincent Kunckel / MJ U16 (4.) / Gesamt (19.) / 22:14 min
Jonas Kögler / MJ U16 (5.) / Gesamt (20.) / 22:14 min
Liv Grete Olsen / WJ U18 (5.) / Gesamt (28.) / 23:26 min
Louis Tachet / MJ U16 (8.) / Gesamt (33.) / 24:07 min
Hanne Kaufmann / WJ U18 (7.) / Gesamt (35.) / 24:26 min
Franka Klein / WJ U18 (8.) / Gesamt (37.) / 24:36 min
Luise Hempel / WJ U14 (4.) / Gesamt (46.) / 26:12 min

10 km (Gesamtstarter: 98)
Cedrik Klein / Männer (2.) / Gesamt (2.) / 35:21 min
Wieland Kundisch / M35 (1.) / Gesamt (4.) / 35:23 min
Konstantin Kunckel / offene Klasse (1.) / Gesamt (7.) / 36:43 min
Anatoly Zelenin / Männer (6.) / Gesamt (9.) / 37:50 min
Karsten Leideck / M30 (2.) / Gesamt (11.) / 38:43 min
Nils Peters / Männer (8.) / Gesamt (17.) / 41:56 min
Sebastian Knitsch / M30 (3.) / Gesamt (23.) / 43:44 min
Marek Klein / MJ U20 (1.) / Gesamt (27.) / 44:38 min
Andreas Lenk / M45 (3.) / Gesamt (29.) / 44:41 min
Sven Barthel / M45 (6.) / Gesamt (39.) / 46:45 min
Klaus Hempel / M55 (3.) / Gesamt (41.) / 47:10 min
Martina Siegert / W50 (1.) / Gesamt (45.) / 47:50 min
Kay-Uwe Kaufmann / M50 (4.) / Gesamt (50.) / 48:22 min
Stephan Kunckel / M45 (9.) / Gesamt (66.) / 52:08 min

Respekt gebührt auch:
65 Starter im Halbmarathon
27 Starter über 30 km
8 Starter über 41 km-Trail mit Begleiter Friedmar Richter

    alle Ergebnisse 41. Tharandter Waldlauf