WM-Vorbereitung mit Einschränkungen
Wer hätte gedacht, dass es uns in diesen Zeiten doch noch möglich sein würde, in ein TL zur WM-Vorbereitung zu fahren, geschweige denn tatsächlich nach Tschechien in relevante Gelände. Pepa und Chrafti (Thomas Meier) haben in den letzten 1,5 Jahren unzählige Varianten von Trainingslagern geplant, umgeplant, Corona-Verordnungen gewälzt und mussten doch letztendlich immer wieder alles verwerfen. Zweimal wurde das Euromeeting verschoben, bevor es diesen März endgültig abgesagt werden musste. Den Winter über gab es vernünftigerweise ein generelles Trainingsverbot in den WM-Geländen, auch um ungleiche Bedingungen für die verschiedenen Nationalitäten aufgrund der Reisebeschränkungen zumindest etwas zu reduzieren. Noch immer wissen viele Nationen nicht, ob sie überhaupt an der WM teilnehmen können, geschweige denn noch Gelegenheit haben werden, vorher dort zu trainieren. Ich habe erst daran geglaubt, dass es wirklich klappt, als wir mit allen nötigen Papieren (es waren mehr als für die Einreise nach China) endgültig im Auto saßen. Als TU-Delegation durften Patschi und ich mit, Pepa übernahm als „Tschechien-Experte“ zusammen mit Chrafti die Organisation und Betreuung.
Unterkunft bezogen wir in Ferienwohnungen in Staré Splavy, corona-konform in 3 festen Gruppen von 4 bzw. 5 Leuten. Notwendige Begegnungen zwischen den Wohnungen waren nur mit Masken bzw. im Wald erlaubt. Entsprechend war die Stimmung weniger trubelig als sonst, was tatsächlich auch mal nett war. Wir hatten jedenfalls auch in kleiner Gruppe sehr viel Spaß.
Die WM Staffel und Lang werden in den Sandsteinfelsen bei Doksy stattfinden, während es bei der Mitteldistanz in die steilen, steinigen Hänge des Isergebirges (bei Jablonec n.N.) geht. Patschi und ich sind zwar in der Vergangenheit beide schon mehr als einmal auf ähnlichen Karten gelaufen, Patschi sicher noch öfter als ich, aber beide Geländetypen bieten eigene Herausforderungen. Es gab und gibt jedenfalls noch sehr viel zu lernen. Die Woche wurde intensiv, bis zu 14 Einheiten in 8 Tagen und sehr viele Höhenmeter. Entsprechend der 2 Geländetypen war auch das TL abwechslungsreich mit 2 Tagen in den Bergen und dazwischen Einheiten in den Sandsteinen, ergänzt um zwei Sprinttrainings. Sehr besonders fühlten sich die drei Staffelstarttrainings an. Nach so vielen Monaten des allein Trainierens machte es einfach unglaublich viel Spaß mal wieder mit und ein bisschen gegen motivierte TeamkollegInnen zu rennen. Das könnt ihr euch sicher alle nur zu gut vorstellen. Danke an dieser Stelle Pepa und Chrafti für die ausdauernde und trotz allem letztendlich perfekte Planung! So dankbar wir für das große Privileg sind in diesen Zeiten die Möglichkeit zu haben ein wenig miteinander zu trainieren, so hoffe ich doch, dass wir uns bald alle mal wieder auf der Wettkampfwiese sehen dürfen …
visuelle Eindrücke