OO-Cup in Slowenien - Orientieren ganz analog und schweißtreibend
In der letzten Juliwoche, genauer gesagt vom 27.-31.07. ging es für eine kleine Meute von 6 motivierten TU-OLern nach Slowenien, wo diesmal der OO(OrienteeringOnline)-Cup stattfand.
Die Wettkämpfe wurden rund um die Stadt Novo Mesto (slowenisch für Neustadt) ausgetragen.
Bei den Läufen war von Irland über Schweden bis Spanien nahezu ganz Europa vertreten.
Tag 1 und 2 fanden im gut belaufbaren Dolinengelände in Straza statt. Eine Doline ist eine tiefe, trichterartige Senke, welche v.a. in den Karstgebieten im Südosten Europas zu finden ist.
Neben den Dolinen und zahlreichen weiteren Höhenzügen war an der Karte der Maßstab 1:7500 sowie das ausgeprägte Wegenetz besonders, wobei viele Wege eher Trampelpfaden glichen oder ganz unsichtbar waren.
Das WKZ befand sich an einem von den Läufern rege genutzten Fußballplatz, zum Start ging es nach einer längeren Wanderung bergauf in den Wald.
Die ersten Posten fand ich ganz gut, danach verzählte ich mich um eine Doline, schaute nur flüchtig auf den Code (wie gemein: Nr. 41 und 47 in 2 benachbarte Dolinen zu hängen …), wunderte mich, dass ich am folgenden Posten eine Doline zu spät suchte und schon war die Gesamtwertung Geschichte.
Als Trost gab's bei sommerlichem Wetter anschließend Eis.
Am zweiten Tag stand eine Mitteldistanz auf dem Programm, WKZ war dasselbe, Start ein anderer.
Temperaturen von knapp 35 Grad und ständiger Sonnenschein ließen auch auf dieser kürzeren Strecke bei den meisten Läufern Schweißperlen auf die Stirn treten.
Den Nachmittag vertrieben sich die TU-OLer in der alten Militärsiedlung Baza 20, in dessen Nähe auch schon Bären gesichtet wurden. Dieses Mal war aber keiner anwesend.
Zum 3. und 4. Lauf ging es über enge und z.T. unasphaltierte Straßen den Berg hinauf in das Bergdörfchen Veliki Lipovec.
Nach einem längeren Marsch vom Parkplatz zum WKZ waren wir die ersten auf der Zielwiese. Leider spiegelte sich das nur unzureichend in den Ergebnissen wieder.
Das Gelände wurde erneut von zahlreichen Dolinen geprägt, war diesmal jedoch deutlich steiniger, grüner und somit sowohl o-technisch als auch physisch anspruchsvoller als an den ersten beiden Tagen.
Tag 3 war sowohl von der Länge, den Höhenmetern, als auch den Temperaturen die heftigste Etappe.
Bei strahlendem Sonnenschein gab es nicht wenige Läufer, welche deutlich längere Laufzeiten benötigten oder ganz aufgaben.
Dies war für uns allerdings keine Option, selbst als die Bahn uns kurz vor Schluss nochmal hoch über den Berg führte.
Da ging es nachmittags bei einem Besuch im Freilichtmuseum dann deutlich gemäßigter zu.
An Tag 4 hieß es wieder Mitteldistanz. Viele kurze Postenabstände in sehr detailliertem Gelände, so dass die o-technische Komponente heute im Vordergrund stand und sich nicht wenige Läufer im Ziel über ihre lange Laufzeit ärgerten.
Anschließend fuhren wir ins benachbarte Zuzemberg und besichtigten die dortige Burganlage aus dem 14. Jahrhundert.
Der letzte Tag fand östlich von Novo Mesto in Polhovica statt.
Nachdem wir uns mittlerweile an die Dolinen gewöhnt hatten, waren diese am letzten Tag nicht mehr auf der Karte. Stattdessen begegnete uns ein mitteleuropäischer Wald, mit sehr guter Belaufbarkeit und dichtem Wegenetz, welcher, soweit die Beine es nach 4 Tagen zuließen, hohe Geschwindigkeiten ermöglichte.
Hauptherausforderung waren die zahlreichen Flusstäler, welche regelmäßig durchquert oder umlaufen werden mussten. Eine gute Routenplanung und Physis waren somit die Schlüssel zum erfolgreichen Ergebnis.
Ein erfolgreiches Erlebnis hatten wir auf jeden Fall. Auch wenn die Temperaturen etwas geringer hätten ausfallen können und auch nur die Hälfte der TU-Starter in der Wertung blieb, war es für alle ein interessantes und lohnenswertes Event, welches gut organisiert und mit attraktiven und anspruchsvollen Bahnen und Gelände auf jeden Fall weiterempfohlen werden kann.
Ergebnisse - Bilder Veranstalter - eigene Fotos und die Karten vom Veranstalter