Auf den Spuren der WM in Tschechien: Teil 1 -Terezin
Die eigentlich parallel zur OL-Weltmeisterschaft 2021 in Tschechien geplanten Zuschauerläufe mussten bekanntermaßen aus Hygieneschutzgründen ausfallen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die "Czech O-Tour" ermöglicht es dieses Jahr auch Otto und Ottilie Normal-OLer sich an drei Terminen im Frühjahr, Sommer und Herbst in den gleichen anspruchsvollen Geländen wie die Weltelite läuferisch zu messen.
Die erste Station der O-Tour führte über 1300 Teilnehmer, darunter auch etliche Dresdner und einige WM-Athleten zu zwei Sprintläufen in die Festung von Terezin. Diese in Europa ziemlich einzigartige Anlage bot mit ihren vielen gemauerten Wällen und Tunneln spannende Routenwahlaufgaben über mehrere Ebenen. So richtig nutzbar ist diese Art der Orientierung erst seit der Kartenzeichnungsnorm ISSprOM 2019, die zudem kürzlich - also nach der WM - nochmals in Bezug auf Ebenendarstellung aktualisiert wurde.
Lauf 1 von 2 führte die Startenden bei bestem Frühlingswetter direkt in die Festungsanlage, wo gute Kartenübersicht gefragt war, denn die hohen gemauerten Wälle, die sich nur an wenigen steilen Rampen oder mit geschickten Tunnelpassagen überwinden ließen, wurden noch um einzelne künstliche Absperrungen ergänzt. Im zweiten Lauf hieß es im ersten, flachen Teil durch die Stadt zunächst kräftig auf die Tube drücken, ohne sich dabei so grau zu laufen, dass man die entscheidenden Tunnelverzweigungen im zweiten Abschnitt verpasste. Der Veranstalter hatte hier nämlich am Nachmittag zusätzliche unterirdische Bereiche zugänglich gemacht, die auf der ersten Karte noch nicht vorkamen. Da gab es sogar für den WM-Bahnleger Daniel Wolf als Teilnehmer noch neues zu entdecken.
Insgesamt also ein lohnenswerter Ausflug, bei dem der USV TU Dresden auch einige Erfolge verbuchen konnte. Einzellaufsiege erzielten dabei Heiko Gossel (H55A) und Friedmar Richter (H35A), Helmut Conrad konnte die Klasse H75 sogar beide Male dominieren.
Die nächsten drei Läufe der O-Tour finden am 16./17. Juli 2022 im Isergebirge statt. Dort wurden in steilem, steinigen Gelände die Mitteldistanzentscheidungen der Weltmeisterschaft ausgetragen.
Ergebnisse und Fotos vom Veranstalter - Fotos von Jens Leibiger