31.07.2022

OOcup 2022 in Schweden

von Wieland Kundisch

Während in Südeuropa und nun auch unmittelbar bei uns in Mitteleuropa Wälder brennen (oft ausgelöst durch menschliche Dummheiten) und die JWM-Wald-OLs in Portugal abgesagt bzw. verschoben worden, konnte und kann man in höheren Höhen (gerade erst z.B. im Isergebirge und derzeit im Bayerischen Wald) und im Norden OL genießen. Am Ende freut man sich sogar über Sümpfe, die die Wälder feucht halten.
Der OOcup erlebte dieses Jahr seine 21. Auflage. Er gehört zu den mittelgroßen Mehrtage-OL, stammt aus Slowenien und fand auch bisher maximal in Alpenländern statt. Diesmal verschlug es ihn über 2500 km von der slowenischen Hauptstadt Ljubljana an die schwedische Ostseestadt Umeå, in der Woche vorm O-Ringen, dem weltgrößten Mehrtage-OL, der nach 2 Jahren Zwangspause erstmals wieder stattfand.

1000 Teilnehmer scheinen nicht viel, aber beim OOcup tummelten sich dann doch größte OL-Stars (Simone Niggli) neben bekannten Gesichtern aus der Heimat (Hanka aus Lengefeld, Leibi von Post und einige der Radebeuler Senioren) und Japanern. Und doch bleibt dem OOcup ein familiäres Flair haften. Vielleicht weil einer der Hauptverantwortlichen, wenn nicht der Hauptverantwortliche Ivan als Mensch hinter der Organisation in Erscheinung bleibt und tritt.
Das Gelände war häufig schwer belaufbar, dafür jedoch schön und durch gewohnt gute Bahnlegung o-technisch herausfordernd. Kerstin Hellmann lachte ansteckend, als sie von ihren eigenen Fehlern sprach.
Von uns machten 7 Leute mit und hatten Freude, auch wenn die Härte auch mal ausbremste: sei es ein Lauf frühzeitig zu beenden, damit eine verlängerte Mittel nicht doch zur 2. Ultralang ausartet oder nach einem Lauf ein Knie nicht mehr in seiner normalen Position zu spüren.
Die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin müsste Dorothea Müller vom Post SV Dresden gewesen sein, die in der Offen B-Wertung Dritte wurde.

Das Band unseres Vereins trägt auch über 1500km entfernt und so konnten 3 von uns auch nach den Läufen mal mit den Rädern vom Abteilungsleiter und von der Chef-Kindertrainerin bis zur Ostsee radeln. Man bewegt sich ja sonst nicht.

Vielleicht werde ich ja das letzte Mal international HE gelaufen sein, aber wohl nicht das letzte Mal in den Wäldern um Umeå, da nun dort bald Verwandtschaft wohnt.

Danke, dass wir in großen Teilen Europas so weit reisen und andere Ländern erleben dürfen, für unseren Wohlstand und Frieden. Es ist nicht selbstverständlich.

PS: Dass OO in OOcup rührt von Orienteering Online, einer der wohl ersten Internet-OL-Meldeportale.

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