WMOC 2022: OL durch die Stechpalmen Süditaliens
Trotz der im Süden Italiens im Juli zu erwartenden hochsommerlichen Temperaturen machte sich eine Gruppe Unentwegter auf nach Apulien:
Ingrid Grosse, Helmut Conrad, Heike Leideck, Rainer Müller, Birgit und Gerhard-Michael Buhler, Sabine Richter, Norbert Zenker (als Ersatz für den ausgefallenen Uwe Beierlein), Hagen Nieke und als Fotoreporter Sabine Nieke vertraten unseren Verein.
Sie erwarteten gut organisierte Läufe in einmaliger Landschaft am und im Nationalpark Gargano auf dem "Stiefelsporn" Italiens.
Nach einem Trainingstag im Weltkulturerbe-Städtchen Monte Sant'Angelo fand die Sprint-Qualifikation in der Küstenstadt Peschici statt. Der Lauf vereinte zwei sehr unterschiedliche Gebiete: Zuerst führten die Bahnen durch ein rasterförmig angelegtes neues Stadtgebiet, das man mit hohem Tempo leicht bewältigen konnte und danach ging es in die Altstadt mit ihrem krummen, engen Gassengewirr, das hohe Anforderungen an die Konzentration stellte. Für Birgit, Heike und Helmut lief der Vorlauf so gut, dass sie das A-Finale erreichten.
Das fand am nächsten Tag in Vieste, der östlichsten Stadt des Gargano statt. Das Prinzip war das gleiche wie am Vortag: zuerst eine schnell belaufbare Quadratestadt und danach enge Altstadtgassen und -treppen. Dazu waren hier noch einige Höhenmeter mehr als beim Vorlauf zu bewältigen. Für Deutschland gab es zwei Podestplätze: für Nils Schmiedeberg den 2. und Raik Zschaeckel den 3.Platz in der H55.
Die drei Waldläufe fanden in der Nähe des Naturreservates „Foresta Umbra“, mitten im Nationalpark Gargano, statt. Erstaunlicherweise zeigte das Thermometer hier in 800m Höhe angenehme 18°C an. Das mit einem Wald aus Buchen und Eichen bestandene Karst-Gelände mit einer Vielzahl von Dolinen schien auf den ersten Blick vertraut. Im Laufe des Rennens stellte sich jedoch heraus, dass das Umlaufen der Dolinen aufgrund der Ränder aus relativ hohen, nur "zart" kartierten Steinen und zahlreichen Stechpalmen (Ilex) als Unterholz recht schwierig war. Oft war es besser, die Dolinen einfach zu durchqueren. Ingrid, Birgit und Helmut kamen am besten mit dem Gelände zurecht. Sie erreichten in ihren Klassen das A-Finale des zweiten Laufes. Dieser wird seit einigen Jahren als Mittelstrecken-Meisterschaften durchgeführt. Dort konnte Helmut Conrad in der M80 eine Silbermedaille für Deutschland gewinnen. Eine zweite Medaille (Bronze) für Deutschland holte Birgitt Michel (TV Jahn Wolfsburg) in der W75. Außerdem konnten sich Heike und Hagen durch ihre sehr guten Platzierungen im B-Finale für das A-Finale der Langstrecken-Meisterschaften nachqualifizieren.
Inzwischen war die Temperatur auch in 800m Höhe auf 26°C geklettert, so dass das Langstrecken-Finale noch einmal alles abverlangte. Auch hier konnte sich Helmut über die Silbermedaille freuen - übrigens die einzige Medaille für Deutschland.
Für die, die nach dieser Woche noch nicht genug hatten, gab es noch "The Week After" – einige Sprintläufe in verschiedenen interessanten apulischen Städtchen.
Auf einen Bericht dazu und einen ausführlicheren zur WMOC könnt ihr euch in der TUMOL-Zeitung freuen.
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