09.11.2022

Schon wieder siegt ein Kunckel oder wie man den wichtigsten Wettkampf des Jahres gewinnen kann

von Stefan Buhler

Alle Jahre wieder versammeln sich zu Beginn des Novembers zahlreiche grüne Männchen aus nah und fern und feiern ihren Jahresabschluss, die TU-Meisterschaft im OL, bekannt auch unter dem Namen TUMOL. Der 45. TUMOL fand in der ERNA, dem ursprünglichen Pionierlager in Papstdorf statt.

Dies erreichten wir am Freitag nach knapp einstündiger Fahrt und waren froh um kurz vor 19:30 Uhr noch die letzten Reste vom Buffet erhaschen zu können.
Schnelles Essen war ebenso gefragt, denn kurz nach 20 Uhr startete im Glashaus die Jahreshauptversammlung der Abteilungsmitglieder.
Leider gab es hier keine Heizung, so dass ein extra eingefahrener Heizlüfter, sowie ein paar Jacken und warme Gedanken zum Wohlbefinden ausreichen mussten.
Die Versammlung leitete gewohnt souverän Sabine Richter. Von den einzelnen Leitungsmitgliedern gab es einen kurzen (oder längeren) Bericht zum vergangenen Jahr, zudem wurde die neue Abteilungsordnung beschlossen, KUK gab einen Rückblick zum Saxonia-O-Festival und es wurde ausführlich zur Vereinswebsite und den dazugehörigen Vorgaben des Gesamtvereins diskutiert.
Kurz vor 11 war dann auch schon Schluss. Wir haben uns noch etwas unterhalten und über das Gelände und den zukünftigen TUMOL-Sieger spekuliert, bevor es ins Bett ging.

Der nächste Tag empfing uns mit Sonnenschein. Auf der großen Wiese hatte Hanne 16 Posten aufgebaut und Wieland einen Schachbrett-Kinder-OL vorbereitet, der rege angenommen wurde.
Ich versuchte, wie einige der größeren Kinder auch, eine Bahn mit weißer Blanko-Karte zu bewältigen, was erstaunlich gut gelang.
Anschließend versammelte sich die Jugend zum mittlerweile traditionellen Fußballspiel, welches diesmal zum Glück ohne größere Verletzungen beendet wurde. Andere Vereinsmitglieder gingen wandern oder erkundeten das Lager.

Um 14 Uhr fand die eigentliche Attraktion des Wochenendes statt.
Die grüne Herde bewegte sich zu einem Durchgang am hintersten Punkt des ERNA-Geländes, was gleichzeitig der Start für den TUMOL war. Während Rainer die Kinder die kleinen Posten zwischen den Häusern finden ließ, ging es für die Großen raus in den Wald. Schon der erste Posten ließ erahnen, das heute v.a. Kraft für die vielen Höhenmeter benötigt wurde, sowie eine gute Feinorientierung. Beim 2. Posten suchte ich zu hoch, an Posten 8 zu tief, so dass ich mit 1,5min Fehlern in das umzäunte Gelände einlief, wo im Maßstab 1:3000 eine Schlussrunde zu absolvieren war. (Die Frage von Mimö dazu, wie man es schaffen kann, trotz Maßstabsänderung die richtige Bahnlänge herauszubekommen, konnte bisher leider noch nicht gelöst werden oder hat er sie wirklich alle gemessen?)
Bei mir sprang am Ende Platz 16 heraus, Sieger und damit neuer TU-Meister wurde mit über einminütigem Vorsprung Vincent Kunckel, vor Wieland und Corinna.
Die Familie Kunckel war sichtlich begeistert im nächsten Jahr erneut das Mingvasentrinken ausrichten zu dürfen. ;-)

Zum Kaffeetrinken konnte man sich durch die zahlreichen selbstgebackenen Kuchen durchprobieren. Leider fand im kleinen Speiseraum der ERNA nicht jeder einen Sitzplatz, dafür schmeckte es umso leckerer.
Anschließend fanden sich einzelne Gruppen zusammen und besprachen den Plan fürs kommende Jahr – meine erste Sitzung im Team Öffentlichkeitsarbeit.

Nach dem Abendessen begann die Siegerehrung. Zuerst wurden die Sieger bzw. Teilnehmer vom Kinder-OL geehrt. Anschließend hatte sich die Jugendgruppe einige witzige Ideen zur Vorstellung ihrer neuen, jüngeren Mitglieder ausgedacht: Es wurden deren Hobbys pantomimisch dargestellt.
Auch Jan Lunze hatte einen Beitrag mitgebracht und zeigte seine besondere, mehrfach geteilte Wettkampfkarte bei dem und seinem 2. TUMOL. Gleichzeitig forderte er die Jugend auf etwas Ähnliches zu schaffen, über das man in 45 Jahren ebenfalls philosophieren und lachen kann.
Zwischen diesen Beiträgen wurden als Pausenfüller Videos von Marek Siegert zur SM Lang und zum Vielposten-OL gezeigt. Es staunten nicht wenige Zuschauer welch beeindruckende Effekte man mit einer Kamera alles zaubern kann.
Nach der Siegerehrung des Kinder-TUMOL (bis D/H14), bei dem jeder Starter ein Gewinner war und geehrt wurde, folgte eine Live-Schalte zu Franka Klein, welche bei der JWOC zusammen mit Konstantin Kunckel die deutsche Mannschaft vertrat. Hier erfuhren wir, dass es in Portugal genauso kühl war wie in Deutschland, dies der Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Nun war Mimö wieder an der Reihe, denn es stand die Siegerehrung der Großen auf dem Programmzettel.
Sieger Vincent Kunckel durfte die Mingvase in Empfang nehmen, zu den dahinter platzierten Läufern hatte der Professor immer einen guten Spruch auf Lager.
Da nur die ersten 10 gekürt wurden, nahm diese Ehrung nicht viel Zeit in Anspruch.

Anschließend konnte sich der Rest vom Gabentisch bedienen und v.a. diverse Kleidung abstauben.
Wir spielten draußen noch eine Runde Flunkyball, danach gab's anregende und informative Gespräche im Glashaus.
Als der neue Tag schon anbrach, ging es für die meisten ins Bett und für mich aufgrund eines vollen Sonntages wieder nach Hause.
Den Sonntag Vormittag verbrachten einige OLer mit einer Laufrunde oder einer Wanderung durch die benachbarten Berge.

Damit ist er nun wieder Geschichte, der 45.TUMOL. Mimö verkündete, dass er noch 5 Jahre Verantwortlicher sein will und anschließend den Staffelstab weitergeben möchte.
Der 46. TUMOL findet im nächsten November voraussichtlich in der Oberlausitz statt.

Ach so, wie kann man denn nun den TUMOL gewinnen ?
So richtig weiß das keiner. Fest steht, dass man einen fehlerfreien Lauf benötigt, sowie etwas Glück bei der zugewiesenen Strecke. Dies erarbeitet man sich durch jahrelang verdienstvolle Arbeit, einen großen Garten (zum Feiern) oder der Fähigkeit sich außerhalb des Radars von Mimö zu bewegen und somit unterschätzt zu werden.

    die alte Karte ohne soooo große Kahlschläge