30.01.2023

3 Teilnehmer, 3 Siege – (DM) Ski-OL ade?

von Wieland Kundisch

Herzlichen Glückwunsch, gratulierte mir als Erstes der Silbermedaillengewinner Sebastian Groß vom SV Lengefeld, bevor ich es wusste. Ich hatte als Erster ausgelesen und war dann noch eine Runde auf von mir bisher ungefahrenen Loipen gelaufen. Besonders erfreuliche Erfolge bleiben neben hart erkämpften die überraschenden Erfolge. Und dann noch mit einigem Vorsprung, den ich dem Fuß-OL-Anteil zu verdanken habe.

Aber von vorn: Ein paar Jahre war Ski-OL um den und auf dem Döbraberg verschoben worden. Das Minigebirge liegt im Frankenwald zwischen dem östlichen Ende des Rennsteiges und dem Fichtelgebirge und war keinem der Teilnehmenden zuvor bekannt. Und erstaunlicherweise hatte es dieses Jahr gerade geklappt, war der Schnee in den Tagen vor dem Wochenende wie bestellt u.a. genau dort und mehr als in manch höheren Lagen ausreichend gefallen. Der Wald war wunderhübsch in Weiß gehüllt, wie es Frau Holle und Väterchen Frost mit ihrem Zauber vermögen.
Am Samstag wurde ein BRL über die Sprintdistanz ausgetragen, was beim Ski-OL an eine Fuß-OL-Mitteldistanz herankommt. Sie führte die wenigen Teilnehmenden (ohne die aus Tschechien wären es keine 50 gewesen) über Wald-nahe Wiesen und in diesen. Es geriet nicht zu steil, aber ein-, zweimal lohnte es sich bereits hier die Loipen zu verlassen. Am Ende eine ungeloipte Schneise statt in den Gegenlauf meiner „Verfolger“ zu rutschen, machte den Bärenanteil meiner Minute Rückstand zum Nachwuchsläufer Tom Buchholz (1. Jahr H21) vom MTK Bad Harzburg aus.

Am Sonntag, zur DM Langstrecke, liefen kaum mehr Leute mit. Ich startete ohne Siegambitionen, mit Lust auf Skilaufen samt Karte und fragte mich, ob es sekundenknapp werden könnte, überholte zwar Moritz Lucke vom Post SV Dresden (runter zu und geradeaus hielten wir zuvor eine Weile den Abstand), aber fühlte mich nicht sooo schnell. Was mir allerdings entgegenkam: 2 weite Umlaufrouten mit kürzeren Querrouten, für die es sich für mich auszahlte, meine Skier abzuschnallen und Berge hochzurennen. (Internationale Standards mit vielen Extraloipen sind in so kleiner Gemeinschaft nicht möglich.) Das fühlte sich zwar etwas komisch an, aber ist erlaubt und andere machten es genauso. Am Ende hatte ich so Minuten herausgelaufen. Im Skaten war ich nicht schneller als Sebastian und Tom, da hielten wir uns die Waage.
Burkhardt Cerbe, von dem das Foto stammt, gewann am Sonntag die verhältnismäßig volle H55. (Bestenkämpfe; Meisterschaftsklasse war u.a. noch die stark besetzte H45.)
Und mein Vater Diethard Kundisch, der mit der Deutschen Ski-OL Gemeinschaft 2016 die Läufe mit ermöglicht hatte, gewann auf selber Bahn wie Burkhard die H65.

Ein besonderer Dank geht an Gesamtleiter Bernd Kohlschmidt und Kartenaufnehmerin sowie Bahnlegerin Renate Tröße, die anmerkte, dass vor 23 Jahren noch 5-mal so viele mitliefen.
Die nächsten Ski-OLs samt BRL- und DM-Wertung nahen im Februar auf tschechischem Terrain.

Ich gebe zu, ich war unentschlossen teilzunehmen und auch fast, ob ich Elite laufe. Ich bin froh, mitgelaufen zu sein.
Fehlender Nachwuchs im O-Sport zeigt sich beim Ski-OL am ärgsten. Und ohne Arbeit an der Basis, poetischer ausgedrückt: ohne Gießen und Pflege der jungen Pflänzchen könnte es zukünftig es auch keine Elite(arbeit) mehr geben.

    Ergebnisse Sprint - Ergebnisse DM Lang - Ski-OLs Jablonec - Ski-OL DM Mittel gleich um die Ecke, wo eh alle Dresdner Skilaufen